Deutscher Gewerkschaftsbund

Michael Sommer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Der DGB – ein starker Bund seit 1949

Die Zukunft der Solidarität

„Nicht der Wille zur Macht hat die Gewerkschaften bestimmt, sondern vor allem die Erkenntnis, dass der politischen Demokratie die wirtschaftliche Demokratie zur Seite gestellt werden muss“.

Brandaktuell klingen diese Worte und doch stammen sie von Hans Böckler, dem ersten Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Noch heute – 60 Jahre nach Gründung des DGB – sind Böcklers Worte Inspiration und Motivation für mehr als sechs Millionen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter.

"Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften streiten für sozialen Fortschritt. Davon profitieren alle."

Vieles, was uns heute selbstverständlich erscheint, ist von den DGB–Gewerkschaften errungen worden. Das 1. Mai Plakat des Jahres 1956, auf dem ein Knirps nachdrücklich fordert „Samstags gehört Vati mir“, gehört bis heute zu den Klassikern der politischen Werbung. Unvergessen auch die DGB–Kampagne zu Beginn der 60er Jahre mit der Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten, einem 13. Monatsgehalt und vier Wochen Urlaub. Bis heute streiten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften selbstbewusst für sozialen Fortschritt.

Davon sollen alle profitieren: Schülerinnen und Schüler sind auf gute öffentliche Schulen angewiesen, die sie nicht nur auf das Arbeitsleben vorbereiten. Jugendliche brauchen genügend Ausbildungsplätze, die ihnen Perspektiven für ihre berufliche Zukunft bieten.

"Die Ideologie, die den Rückzug der Politik und die alleinige Macht der Märkte beschwor, hat die Welt in die größte Finanz– und Wirtschaftskrise seit 80 Jahren schlittern lassen."

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ein Recht auf Arbeit, von der sie anständig leben können. Arbeitslose dürfen nicht abgeschrieben werden. Und Rentnerinnen und Rentner sollen ihr Leben genießen können, ohne jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen. Der DGB setzt diese Ziele in konkrete Konzepte um, stellt sie zur Debatte und fordert die politisch Verantwortlichen zum Handeln auf. Denn wir sind davon überzeugt, dass ein sozialer Staat Armut inmitten einer reichen Gesellschaft nicht dulden kann.

Die soziale Marktwirtschaft ist deshalb ein Erfolgsmodell geworden, weil sie Spielregeln hat. Das haben in den vergangenen Jahren einige Wirtschaftsvertreter vergessen. Sie wollten Gewerkschaften kaltstellen, Tarifverträge verbrennen und Arbeit um jeden Preis zur sozialen Wohltat erheben. Diese Ideologie, die den Rückzug der Politik und die alleinige Macht der Märkte beschworen hat, ist endgültig gescheitert. Sie hat die Welt in die größte Finanz– und Wirtschaftskrise seit 80 Jahren schlittern lassen.

Die Gewerkschaften haben schon auf eine Regulierung der Finanzmärkte gedrungen, als keiner etwas davon hören wollte. Und wir werden nicht ruhen, bis Einsicht oder Zwang dazu geführt haben, die Wahrscheinlichkeit einer solchen Krise deutlich einzudämmen. Denn die Beschäftigten sind es, die die Krise am Ende bezahlen sollen – mit Steuererhöhungen, Sozialkürzungen, Entlassungen und Lohnverlust.

"Soziale Ausgrenzung, Intoleranz, Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus dürfen keinen Nährboden finden."

Die gewerkschaftlichen Erfolge der Vergangenheit sind uns Ansporn für die Zukunft. Das Zeitalter der Globalisierung stellt ständig neue Anforderungen an eine demokratisch verfasste Politik. Globalisierung fair und sozial gerecht zu gestalten, ihre Risiken zu begrenzen und ihre Chancen für alle Menschen erfahrbar zu machen – dieser Aufgabe stellen sich die Gewerkschaften jeden Tag, weltweit. Daher ist die internationale Zusammenarbeit der Gewerkschaften wichtiger denn je. Mit der Gründung des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) haben wir ein deutliches Zeichen gesetzt.

Die Gewerkschaften sind das Stärkste, das die Schwachen haben. Durch das Engagement und den Mut ihrer Mitglieder ist die Bundesrepublik Deutschland geworden, was sie heute ist: ein Land, in dem Freiheitsrechte, Demokratie und Sozialgesetze ein festes Fundament haben. Die Mitgliedsgewerkschaften des DGB stehen weiter zu ihrer Verantwortung, dass soziale Ausgrenzung, Intoleranz, Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus keinen Nährboden finden. Wir stehen für Solidarität – auch die nächsten 60 Jahre.


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