Die durchschnittliche tarifliche Wochenarbeitszeit liegt in Deutschland auch in diesem Jahr unverändert bei 37,7 Stunden. Das geht aus dem aktuellen Arbeitszeitkalender des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) hervor. Dabei schwankt die Arbeitszeit in den untersuchten Branchen und Tarifbereichen erheblich.
Beschäftigte bei der Deutschen Telekom arbeiten mit 34 tariflichen Wochenstunden am kürzesten. Am längsten wird auf dem Bau und im öffentlichen Dienst mit 40 Stunden gearbeitet.
Auch zwischen Ost und West gibt es noch erhebliche Unterschiede. So müssen die Beschäftigen in Ostdeutschland mit durchschnittlich 38,6 Stunden fast eine Stunde länger als die KollegInnen in den alten Bundesländern arbeiten. Laut WSI konzentrierte sich die gewerkschaftliche Tarifpolitik auf die Sicherung von Beschäftigung, beispielsweise durch tarifliche Kurzarbeitsregelungen und Demografie-Tarifverträge. Für die Untersuchung hat das WSI 25 Branchen und Tarifbereiche ausgewertet.
Quelle: WSI
Die aktuellen Wochenarbeitszeiten sind auch ein Erfolg der Gewerkschaften seit dem 19. Jahrhundert. Diese erzwangen in harten Arbeitskämpfen die Halbierung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit seit den 1850er Jahren.
Quelle: Michael Schneider; Der Kampf um die Arbeitszeitverkürzung von der Industrialisierung bis zur Gegenwart
Mehr dazu im WSI-Tarifarchiv: Tarifliche Wochenarbeitszeit in 25 Wirtschaftszweigen zwischen 34 und 40 Stunden