Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 101 - 13.12.2018
Armutsbericht

Gewerkschaften und Sozialverbände fordern Sofortprogramm gegen Altersarmut

Das Netzwerk Gerechte Rente fordert anlässlich des Armutsberichts des Paritätischen Wohlfahrtverbands mit einem 6-Punkte-Plan als Sofortprogramm gegen Altersarmut die Große Koalition zum Handeln auf. Dazu sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Berlin:

„Fast ein Viertel der Gesamtheit der erwachsenen Armen sind Rentnerinnen und Rentner – diese Zahl des Armutsberichts ist ein Grund zur Scham angesichts des Wohlstands in Deutschland. Es ist jetzt Zeit für einen Kurswechsel, sonst wird sich die Zahl derjenigen, die im Alter von der Grundsicherung leben müssen und unter Armut leiden, weiter deutlich erhöhen.

Menschen haben nach einem langen Arbeitsleben oder bei Erwerbsminderung eine gute Rente verdient; eine Rente, die mehr abdeckt als das Existenzminimum. Das ist eine Frage des Respekts vor der Lebensleistung der Älteren.

Die Große Koalition muss das Rentenniveau dauerhaft und auch nach 2025 stabilisieren und wieder anheben. Das ist die Basis einer guten Rentenpolitik. Die Rente nach Mindestentgeltpunkten ist fortzuführen, damit Zeiten niedriger Löhne nicht zu niedrigen Renten führen; davon profitieren insbesondere Frauen. Die Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten sollten abgeschafft und die aktuellen Verbesserungen des Rentenpakts einschließlich der längeren Zurechnungszeit müssen auch für diejenigen gelten, die schon heute Erwerbsminderungsrente beziehen. Darüber hinaus fordern wir, dass Bildungs- und Ausbildungszeiten – egal ob an einer Schule oder Universität – wieder in die Rentenbewertung aufgenommen werden. Bei Hartz IV müssen wieder Rentenbeiträge eingezahlt werden und zwar entsprechend 0,5 Entgeltpunkten pro Jahr. Die Regelbedarfe in der Grundsicherung müssen angehoben und ein Freibetrag für die gesetzliche Rente eingeführt werden, damit diese nicht voll angerechnet wird – dies sollte ebenso für die Sozialhilfe gelten.

Würde der Gesetzgeber dieses Sofortprogramm konsequent umsetzen, ergäbe sich nach langer Beitragszeit grundsätzlich eine Rente, die wenigstens die Höhe der Grundsicherung erreicht. Das sind wir nicht nur der jetzigen Generation an Rentnerinnen und Rentnern schuldig, sondern auch denjenigen, die 2030, 2040 oder 2050 in Rente gehen.“

Zum Netzwerk Gerechte Rente gehören neben dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) die größten Sozialverbände Deutschlands VdK, Paritätischer Wohlfahrtsverband, SoVD und Volkssolidarität sowie die Katholische Arbeitnehmerbewegung. Gegründet auf Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) vertritt das Netzwerk die Interessen von Millionen von Menschen und setzt sich für eine Rente ein, die für ein gutes Leben im Alter reicht – sowohl für die heutigen, als auch die zukünftigen Generationen von Rentenrinnen und Rentnern, für Jung und Alt.

Der 6-Punkte-Plan zum Download:

Positionspapier: Sofortprogramm Altersarmut (PDF, 1 MB)

6-Punkte-Plan als Sofortprogramm gegen Altersarmut des Netzwerks für eine gerechte Rente.


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