"Wir brauchen mehr Frauen in Führungsfunktionen und zwar auf allen Hierarchie-Ebenen der Wirtschaft", fordert die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. Ein wichtiges Signal dafür sei die Einführung einer Geschlechterquote von 30 Prozent für Aufsichtsräte. Der DGB-Bundesvorstand hat ein entsprechendes Positionspapier beschlossen.
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"Aufgrund ihrer Qualifikation und ihrer beruflichen Erfahrung stehen heute deutlich mehr Frauen für Führungspositionen zur Verfügung. In den Führungsetagen sind sie bei weitem nicht entsprechend repräsentiert", heißt es in dem Beschluss des DGB-Bundesvorstands. "Diese Benachteiligung muss beseitigt werden."
Auch DGB-Vize Elke Hannack fordert mehr Beteiligung von Frauen in Spitzenpositionen: "Frauen sind in den Studienfächern Jura und BWL mittlerweile genauso stark vertreten wie Männer, aber noch nicht in den von Juristen und Betriebswirten dominierten Führungspositionen der deutschen Wirtschaft angekommen. Freiwillige Regelungen konnten das Problem in den letzten Jahrzehnten nicht lösen. Es wäre nicht nur ungerecht, sondern auch fahrlässig, das vorhandene Potenzial an Talenten zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nicht zu nutzen."
"Ein wichtiges Signal ist die Einführung einer Geschlechterquote von 30 Prozent für Aufsichtsräte. Sie muss für alle Unternehmen mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Aufsichtsrat gelten und mit der Unternehmensmitbestimmung in Einklang zu bringen sein", so Hannack weiter. "Bei der Wahl der betrieblichen Vertreterinnen und Vertreter der Beschäftigten im Aufsichtsrat müssen wir uns am Geschlechterverhältnis der Beschäftigten im Betrieb orientieren, so wie es auch das Betriebsverfassungsgesetz für die Quotierung von Betriebsratsgremien vorsieht."