Deutscher Gewerkschaftsbund

09.01.2019
Flexible Arbeitszeiten

Recht auf Home Office: besser regeln

Interessen der Beschäftigten müssen geschützt sein

Arbeiten von zu Hause aus: Das bringt mehr Freiheit und Flexibilität für die Beschäftigten, stößt bei Arbeitgebern aber oft auf wenig Gegenliebe. Deshalb soll es in Zukunft einen Rechtsanspruch darauf geben: "Home Office sollte grundsätzlich für alle Beschäftigten möglich sein, muss aber auch die nötige Sicherheit bieten, um unsichtbare Mehrarbeit und ständige Erreichbarkeit zu vermeiden", sagt DGB-Vorstand Annelie Buntenbach.

Frau mit Papieren und Laptop an einem Holztisch

DGB/ammentorp/123rf.com

Anfang des Jahres hat Björn Böhning (SPD), Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, angekündigt, ein gesetzliches Recht auf Home Office für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schaffen. Dabei will er die Rechtfertigungsrichtung umdrehen: In Zukunft sollen Arbeitgeber begründen müssen, warum sie dem Wunsch der Beschäftigten nach Heimarbeit nicht entsprechen. Der DGB begrüßt das Vorhaben - fordert aber klare Regelungen zum Schutz der Beschäftigten. Denn: Mobiles Arbeiten zu Hause ist alles andere als mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa sitzen und ein paar E-Mails verschicken. In der Praxis machen die Beschäftigten im Home Office oft später Feierabend und haben größere Schwierigkeiten, abzuschalten.

Tagesspiegel: Flexiblere Arbeitszeiten - Die Chancen auf Home Office steigen

„Home Office sollte grundsätzlich für alle Beschäftigten möglich sein, muss aber auch die nötige Sicherheit bieten, um unsichtbare Mehrarbeit und ständige Erreichbarkeit zu vermeiden", sagt Annelie Buntenbach, Mitglied im DGB-Bundesvorstand. "Ein gesetzlicher Rahmen erhöht die Chance auf mehr Arbeitszeitsouveränität und gibt Rechtssicherheit. Die jüngsten Tarifverträge bieten für den Regelungsbedarf die nötige Orientierung.

Fakt ist, dass Home Office heute in vielen Betrieben nicht ermöglicht wird, obwohl es mit vielen Jobs bestens vereinbar wäre. Wenn Beschäftigte im Home Office arbeiten, ist dies zumeist noch immer ungeregelt und führt oft zu unbezahlten Überstunden und Dauerstress.

Entscheidend ist deshalb, dass die Arbeitszeit auch im Home Office vollständig erfasst und vergütet und das Recht auf Nicht-Erreichbarkeit eingehalten wird, weil auch im Home-Office Arbeits- und Gesundheitsschutz gewährleistet sein muss. Der Gesetzgeber muss außerdem dafür sorgen, dass auch Beschäftigte, die von ihrem häuslichen Arbeitsplatz aus zum Beispiel ihre Kinder zum Kindergarten bringen oder von dort abholen, unfallversichert sind und Arbeit im Home Office durch Mitbestimmungsrechte flankiert wird.

Wichtig ist, dass mögliche Ablehnungsgründe durch den Arbeitgeber eng gefasst werden, der Arbeitsplatz im Büro erhalten bleibt und Beschäftigte ihre Entscheidung ändern können. Home Office sollte für die Beschäftigten stets freiwillig bleiben, denn viele wollen eine klare Trennung von Beruf und Privatleben.“


Nach oben

Finde deine Gewerkschaft

Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter halten Fahnen hoch: Grafik
DGB
Rechtsschutz, tarifliche Leistungen wie mehr Urlaubstage und Weihnachtsgeld, Unterstützung bei Tarifkonflikten und Weiterbildung – dies sind 4 von 8 guten Gründen Mitglied in einer DGB-Gewerkschaft zu werden.
weiterlesen …

Der DGB-Tarifticker

Ge­werk­schaf­ten: Ak­tu­el­le Ta­rif­ver­hand­lun­gen und Streiks
Gewerkschafter*innen auf Demonstration für besseren Tarif
DGB/Hans-Christian Plambeck
Aktuelle Meldungen zu Tarifverhandlungen, Tariferfolgen und Streiks der acht Mitgliedsgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
weiterlesen …

RSS-Feeds

RSS-Feeds: Un­se­re In­hal­te – schnell und ak­tu­ell
RSS-Feed-Symbol im Hintergrund, im Vordergrund eine Frau, die auf ihr Handy schaut
DGB
Der DGB-Bundesvorstand bietet seine aktuellen Meldungen, Pressemitteilungen, Tarifmeldungen der DGB-Gewerkschaften sowie die Inhalte des DGB-Infoservices einblick auch als RSS-Feeds.
weiterlesen …

Direkt zu deiner Gewerkschaft

Zu den DGB-Gewerkschaften

DGB