„Der Meisterbrief im Handwerk ist ein Qualitätssiegel und somit Garant für die qualitativ hochwerte Ausbildung von Handwerkerinnen und Handwerkern“, sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann am 1. März auf der Meisterfeier der Handwerkskammer der Pfalz in Ludwigshafen. Mögliche Pläne von europäischer Ebene die „Meisterpflicht im Handwerk weiter einzuschränken, lehnen wir ab“, so Hoffmann.
DGB/Simone M. Neumann
"Der Meisterbrief im Handwerk ist ein Qualitätssiegel und somit Garant für die qualitativ hochwerte Ausbildung von Handwerkerinnen und Handwerkern. Deshalb steht der DGB zum Meisterbrief und setzt sich für seinen Erhalt ein." - DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann
Hoffmann, der zum ersten Mal in seiner Funktion als DGB-Vorsitzender an einer Meisterfeier im Handwerk teilnahm, überreichte mehreren jungen Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeistern ihre Meisterbriefe. In seiner Rede zur Feierstunde betonte der DGB-Vorsitzende vor allem die wichtige Rolle der dualen Berufsausbildung fürs Handwerk: "Das duale System der Berufsbildung lebt von dem gemeinsamen Engagement von Arbeitgebern und Arbeitnehmern mit ihren Gewerkschaften und Verbänden. Nur durch gelebte Sozialpartnerschaft in der Berufsbildung können wir einen fairen Ausgleich zwischen den Wünschen der einzelnen Betriebe, den Bedarfen ganzer Branchen und den Interessen der einzelnen Jugendlichen und jungen Erwachsenen schaffen."
Das duale Ausbildungssystem, zusammen mit dem Meisterbrief, ermögliche es, dass junge Menschen "eine gute, breit angelegte Ausbildung erhalten und die beste Grundlage haben, um danach ihren Beruf erfolgreich auszuüben." Der Meisterbrief im Handwerk sei ein Qualitätssiegel und somit Garant für die qualitativ hochwerte Ausbildung von Handwerkerinnen und Handwerkern. "Deshalb steht der DGB zum Meisterbrief und setzt sich für seinen Erhalt ein."
"Bestrebungen von europäischer Ebene, die besonderen Qualifikationsmöglichkeiten wie den Meisterbrief und die damit in vielen Gewerken verbundene Meisterpflicht im Handwerk weiter einzuschränken, lehnen wir ab", so Hoffmann weiter.
"Durch gute Arbeitsbedingungen, Tarifbindung mit Flächentarifverträgen, Beteiligungsmöglichkeiten sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten kann sich das Handwerk im Wettbewerb um engagierte Jugendliche mit Potenzial besser behaupten", betonte Hoffmann. "Dafür brauchen wir weiterhin flächendeckende Tarifverträge, die für alle Betriebe, die Mitglied in einer Innung sind, verpflichtend gelten."
"Innungs-Mitgliedschaften ohne Tarifbindung, sogenannte OT-Mitgliedschaften, muss deshalb eine Absage erteilt werden", machte Hoffmann klar. "Mit guten Tarifverträgen im Handwerk, die für gute Arbeitsplätze mit guter Bezahlung stehen, kann die Mitgliedschaft in einer Innung für die Betriebe zu einem Qualitätssiegel als attraktiver Arbeitgeber werden."