Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 138 - 09.09.2014

Investitionsstau in der vermeintlichen Bildungsrepublik

Zum OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick 2014“ erklärte Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Dienstag in Berlin:

„Der OECD-Bericht zeigt: Die Dauerbaustellen der Bildungspolitik bleiben bestehen. Die soziale Auslese verfestigt sich. Mittlerweile hat fast jeder vierte junge Mensch im Alter von 25 bis 34 Jahren einen niedrigeren Bildungsabschluss als seine Eltern. Nur 5,1 Prozent seiner Wirtschaftsleistung investiert Deutschland in Kitas, Schulen, Hochschulen oder Weiterbildung. Der OECD-Schnitt liegt bei 6,1 Prozent. Wir haben einen Investitionsstau in der vermeintlichen Bildungsrepublik. Bund, Länder und Kommunen müssen mehr für die Qualität der frühkindlichen Bildung, Inklusion in der Schule, die soziale Öffnung der Hochschulen und ein staatliches Weiterbildungssystem leisten. Ohne frisches Geld werden diese Reformen nicht gelingen.

Der OECD-Bericht zeigt auch: Das duale System der Berufsausbildung ist gut, die Jugendarbeitslosigkeit ist bei uns vergleichsweise niedrig. Aber: Man kann nicht in Sonntagsreden die Bedeutung der beruflichen Bildung in Deutschland bejubeln, während sich laut OECD gleichzeitig die Einkommensschere zwischen Akademikern und beruflich Qualifizierten weiter öffnet. Es reicht nicht, dass Bundesregierung und Arbeitgeber in Hochglanzkampagnen für eine Berufsausbildung im Betrieb werben. Nur wer jungen Menschen gute Karriereperspektiven und einen anständigen Lohn bietet, wird diese auch für eine berufliche Ausbildung gewinnen können.“


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