Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 199 - 21.11.2013

DGB-Frauen fordern Politikwechsel für selbstbestimmte Erwerbsbiographien

Anlässlich der Eröffnung der 18. DGB-Bundesfrauenkonferenz am 21. November in Berlin formulierte Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, die Ansprüche der DGB-Frauen an eine neue Bundesregierung:

„Wir sind dran! Nicht irgendwann einmal, nicht in mittlerer Frist, nicht morgen – jetzt. Mit dem Motto unserer Konferenz erheben wir den Anspruch, endlich selbst zu bestimmen über unseren individuellen Lebensverlauf, über unsere Erwerbstätigkeit, über unsere berufliche Entwicklung und über unser Familienleben!

Es ist erschreckend, dass zwei Drittel der beschäftigten Frauen in Deutschland nicht genug verdienen, um mit ihrem Einkommen langfristig ihre Existenz zu sichern. Immer weniger haben die Chance auf ein sozial abgesichertes, unbefristetes und gerecht entlohntes Arbeitsverhältnis. Da es gleichzeitig tendenziell weniger ‚männliche Familienernährer‘ gibt, ist die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen alternativlos.

Moderne Frauen-, Gleichstellungs- und Familienpolitik darf diesen Entwicklungen nicht tatenlos zusehen. Sie muss die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Männern und Frauen gestalten und den Weg ebnen in eine sozial abgesicherte und geschlechtergerechte Zukunft. Das hat die scheidende Bundesregierung versäumt – trotz einer Kanzlerin an ihrer Spitze.

Wir brauchen einen Mix aus gesellschaftlichem Umdenken, gesetzlichen Vorgaben und betrieblichem Handeln, damit die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt endlich Wirklichkeit wird. Wir fordern die künftigen Koalitionäre auf, jetzt die Weichen richtig zu stellen – mit der Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohnes von 8,50 Euro je Stunde und einer Reform der Mini-Jobs, durch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und durch faire Aufstiegschancen für weibliche Führungskräfte auf allen Ebenen der Wirtschaft – und zwar von der Schichtführerin bis zur Aufsichtsrätin.

Unsere Vorschläge zielen ab auf eine neue Ordnung am Arbeitsmarkt, in der die politischen und institutionellen Rahmenbedingungen so gestaltet sind, dass auch Frauen die Chance auf eine selbstbestimmte Erwerbsbiographie haben.

Wir sind dran – an den aktuellen Diskussionen in der Frauen- und Gleichstellungspolitik. Wir werden die neue Legislaturperiode nutzen, um für unsere Konzepte zu werben. Denn: Die Zeit ist reif für einen Wechsel in der Gleichstellungspolitik!“

Hintergrund:

Mit der 18. DGB Bundesfrauenkonferenz legen 130 Delegierte und 25 Gastdelegierte die politischen Leitlinien und Ziele der Frauen-, Gleichstellungs- und Familienpolitik im Vorfeld des DGB-Bundeskongresses im Mai 2014 fest. Die DGB-Bundesfrauenkonferenz tagt alle vier Jahre.


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