Zum OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick 2013“ erklärte Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Mittwoch in Berlin:
„Der OECD-Bericht zeigt: Das duale System der Berufsausbildung ist gut, wir müssen aber an den Reformbaustellen weiter arbeiten. Man kann nicht in Sonntagsreden die Bedeutung der beruflichen Bildung in Deutschland bejubeln, während sich laut OECD gleichzeitig die Einkommensschere zwischen Akademikern und beruflich Qualifizierten weiter öffnet. Es reicht nicht, dass Bundesregierung und Arbeitgeber in Hochglanzkampagnen für eine Berufsausbildung im Betrieb werben. Es gilt frei nach Otto Rehhagel: Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Nur wer jungen Menschen einen anständigen Lohn und gute Karriereperspektiven bietet, wird diese auch für eine berufliche Ausbildung gewinnen können.
Auch bei der Arbeitslosigkeit klafft die Lücke zwischen Akademikern und Nicht-Akademikern weit auseinander. Mehr noch: 12,5 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren sind weder in Beschäftigung noch in Bildung oder Ausbildung. Sie werden kaum in der Lage sein, künftig selbst ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ihnen droht ein Leben in Arbeitslosigkeit und Armut.
Gerade junge Menschen mit einem Hauptschulabschluss schaffen kaum noch nahtlos den Sprung von der Schule in die Ausbildung. Fast die Hälfte aller Ausbildungsberufe bleibt jungen Hauptschülerinnen und Hauptschülern faktisch verschlossen. Hier müssen die Arbeitgeber ihr Einstellungsverhalten ändern und diesen Menschen wieder eine Chance geben, notfalls auch durch eine verlängerte Ausbildung.“
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