Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 087 - 31.05.2012

Gute Arbeitsbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Fachkräfte von morgen

„Die rückläufigen Arbeitslosenzahlen dürfen nicht von den Problemen am Arbeitsmarkt ablenken“, warnte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Berlin anlässlich der Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen für den Monat Mai 2012.

„Der Boom bei prekären Jobs muss endlich in einen Boom guter Arbeit umgewandelt werden. So kann der Fachkräftebedarf von morgen heute schon durch mehr Qualifizierung und Weiterbildung sichergestellt werden. Für die Hartz-IV-Empfänger fordern wir deshalb ein Sonderprogramm des Bundes zum Nachholen von Berufsabschlüssen. Die Zahl der 1,5 Millionen junger Menschen zwischen 20 und 29 Jahren, die noch keinen Beruf erlernt haben, muss deutlich reduziert werden.

Einerseits rufen die Unternehmen nach gutem Personal, andererseits sind die Arbeitsbedingungen oftmals schlecht. Viele Unternehmen verschleißen lieber noch ihre Beschäftigten, als sich durch faire Bezahlung, unbefristete Arbeitsverträge und gute Arbeitsbedingungen ihre Fachkräfte zu sichern. Innerhalb von zehn Jahren ist der Anteil der Beschäftigten mit Niedriglöhnen von 19 auf 23 Prozent gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten in der Leiharbeit hat sich in diesem Zeitraum nahezu verdreifacht. Fast 5 Millionen Beschäftigte haben nur einen Mini-Job. Rund 1,4 Millionen Beschäftigte sind - oftmals trotz Vollzeitjob - auf Hartz IV angewiesen. Hier passen Schein und Sein nicht zusammen.

Ein stabiler Arbeitsmarkt ist auch in Zeiten guter Konjunktur und demografischen Wandels kein Selbstläufer. Wir brauchen dringend einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde, um die schlimmsten Auswüchse einzudämmen. Das aktuelle Beispiel Einzelhandel zeigt, dass die Tarifpartner alleine nicht ohne Weiteres einen Mindestlohn festlegen können.“


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