DGB/Simone M. Neumann
Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 22 Prozent weniger als Männer. Die Entgeltlücke ist damit größer als in den meisten EU-Ländern und verharrt seit Jahren auf hohem Niveau.
Zum Equal Pay Day haben der Deutsche Frauenrat (DF), der Sozialverband Deutschland (SoVD) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu einer gemeinsamen Kundgebung in Berlin aufgerufen unter dem Motto Frauen haben „RECHT auf mehr!“ Zu den Rednerinnen zählt auch Ministerin Manuela Schwesig (BMFSFJ).
Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender:
„Mit Einführung des Mindestlohns haben Hunderttausende erwerbstätige Frauen in Deutschland Anspruch auf eine Lohnerhöhung. Die konsequente und wirksame Umsetzung des gesetzlichen Mindestlohnes von 8,50 Euro pro Stunde ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Lohngerechtigkeit. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Frauen und Männer müssen weiter gemeinsam für gleichen Lohn für Frauen und eine gleichberechtigte Repräsentanz von Frauen kämpfen und streiten. Nicht nur am Equal Pay Day - auch an jedem anderen Tag im Jahr!“
Mona Küppers, stellv. Vorsitzende Deutscher Frauenrat:
„Die Verantwortung für ihre ökonomische Schlechterstellung wird gerne den Frauen selbst in die Schuhe geschoben: Sie übernähmen die Familienverantwortung und stünden deshalb dem Arbeitsmarkt nur eingeschränkt zur Verfügung, sie wählten die falschen Berufe oder sie verhandelten schlecht. Aber die Frauen sind nicht schuld. Die Arbeitsmarkt- und die Sozialpolitik ist in der Pflicht. Der Deutsche Frauenrat begrüßt deshalb das geplante Entgelt-Transparenz-Gesetz, insbesondere die Ankündigung von Bundesministerin Schwesig, dass das neue Gesetz auch für kleinere Betriebe gelten soll. Dort arbeiten nämlich die meisten Frauen - auch sie haben einen gerechten Lohn verdient.“
Edda Schliepack, SoVD-Präsidiumsmitglied:
„Es sind mehrheitlich Frauen, für die der Minijob zur Falle wird. Insbesondere auf Alleinerziehenden und ihren Kindern lastet ein enormes Armutsrisiko. Deshalb ist es an der Bundesregierung, klare Zeichen zu setzen. Um die Übergänge aus prekärer in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu erleichtern, müssen die Minijobs neu geregelt werden. Das ist die Kampfansage der Frauen an die Auswüchse des Niedriglohnsektors in Deutschland.“
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