Auf der DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2012 in Erfurt hat die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock Entgeltgleichheit für Frauen und Männer gefordert:
„Frauen verdienen in Deutschland für gleiche oder gleichwertige Arbeit immer noch im Durchschnitt 23 Prozent weniger. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – das fordern wir auch für Frauen und Männer.“ Niemand könne erklären, weshalb junge Mädchen in der Ausbildung schon erheblich weniger verdienen als junge Männer.
Betriebe müssten verpflichtet werden, ihre Entgeltsysteme auf Diskriminierung zu prüfen. „Ein wirtschaftlicher Riese wie die Bundesrepublik duckt sich unter der Aufgabe gerechter Entlohnung weg. Entgeltgleichheit muss auch durchgesetzt werden“, sagte Ingrid Sehrbrock.
Die stellvertretende DGB-Vorsitzende kritisierte die mangelnde Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen, obwohl es genügend qualifizierte Frauen gäbe: „Frauen machen inzwischen die besseren Schulabschlüsse, studieren häufiger und schließen ihr Studium schneller und meistens besser ab.“
Sie kritisierte zudem die Versäumnisse in der Bildungspolitik: „Das deutsche Bildungssystem hat die soziale Spaltung nicht überwunden.“ 1,5 Millionen junge Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren hätten immer noch keine abgeschlossene Ausbildung und mehr als 65.000 verließen die Schule ohne einen Abschluss. „Wir brauchen Schulen, die Kinder nicht ausgrenzen und alle bestmöglich ausbilden. Mehr Arbeiterkinder müssen in Deutschland ein Studium abschließen können. Und wer eine Berufsausbildung gemacht hat, dem muss die Uni den Zugang zum Studium erleichtern“, forderte Ingrid Sehrbrock.
Den gesamten Redetext finden Sie im Anhang
Motto: "GUTE ARBEIT FÜR EUROPA - GERECHTE LÖHNE – SOZIALE SICHERHEIT". Kundgebung zum 1. Mai 2012 in Erfurt.
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