Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 016 - 29.03.2018
Arbeitslosenversicherung

Buntenbach: Förderung und Finanzen müssen bei Langzeitarbeitslosen ankommen

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Donnerstag:

„Die gute Beschäftigungslage darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Chancen von Arbeitslosen auf Wiedereingliederung sehr ungleich verteilt sind. Vor allem Langzeitarbeitslose und Arbeitslose ohne Berufsabschluss benötigen gute Förderangebote. Im Hartz-IV-System sind jedoch Hilfsangebote, die eine stabile Perspektive eröffnen, absolute Mangelware.

In der Arbeitslosenversicherung werden zurzeit 20 von 100 Geringqualifizierten in Bildungsmaßnahmen gefördert, bei denen sie einen Berufsabschluss nachholen können. Im Hartz-IV-System erhalten jedoch nur drei von 100 Geringqualifizierten diese Chance. In der Arbeitslosenversicherung stehen umgerechnet pro Kopf rund 1513 Euro für die berufliche Weiterbildung zur Verfügung, im Hartz-IV-System ist es mit 156 Euro nur etwa ein Zehntel davon.

Diese Misere in der Arbeitsförderung zeigt, wie notwendig die aktuelle Debatte über Alternativen zum gescheiterten Hartz-IV-System ist. Die relativ gute finanzielle Ausstattung für Eingliederungshilfen und die höheren Qualitätsstandards der Arbeitslosenversicherung müssen für alle Arbeitslosen durchgesetzt werden, die auf Förderangebote angewiesen sind. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten vier Milliarden Euro zur Förderung von Langzeitarbeitslosen sind ein richtiger Schritt. Da den örtlichen Jobcentern jedoch Geld für ihre Personal- und Verwaltungskosten fehlt, ist die Gefahr groß, dass ein Teil des Geldes dahin fließt, statt direkt in Maßnahmen für Arbeitslose. Die Regierungskoalition muss sicherstellen, dass die vier Milliarden tatsächlich, wie versprochen, für Langzeitarbeitslose eingesetzt werden und den Jobcentern zusätzlich ausreichende Mittel für ihre Arbeit bereit gestellt werden.“


Nach oben

Weitere Themen

Zu­sam­men für De­mo­kra­tie. Im Bun­d. Vor Or­t. Für Al­le.
Gruppe junger Menschen stehen lachend im Kreis und legen ihre Hände aufeinander
DGB/rawpixel/123rf.com
„Zusammen für Demokratie. Im Bund. Vor Ort. Für Alle“: Unter diesem Motto haben wir uns mit rund 50 anderen Organisationen zu einem starken Bündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam verteidigen wir unsere Demokratie – und alle, die hier leben.
Zur Pressemeldung

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai rufen wir Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen auf. 2024 steht der 1. Mai unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Das sind unsere 3 Kernversprechen. Wir geben Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …

RSS-Feed

Subscribe to RSS feed
Abonnieren Sie die Pressemeldungen des DGB-Bundesvorstandes.
Kon­takt Pres­se­stel­le
DGB-Bundesvorstand Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Keithstraße 1, 10787 Berlin Telefon:030.24 060-211 E-Mail: presse.bvv@dgb.de
weiterlesen …

Pressefotos DGB GBV

Hier finden Sie die aktuellen Pressefotos des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes zum Download. Abdruck in Printmedien und Veröffentlichung im Internet sind im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung mit Quellennachweis frei.