Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 185 - 05.11.2012

Ausbildungsmarkt: Es droht eine abgehängte Generation

Zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt erklärte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Montag in Berlin:

„Trotz guter Konjunktur und sinkender Bewerberzahlen bleibt die Lage auf dem Ausbildungsmarkt problematisch: Fast jeder dritte Jugendliche, der eine betriebliche Ausbildung sucht, dreht eine Warteschleife im Übergangssystem.

Während Arbeitgeber und Bundesregierung Jahr für Jahr eine entspannte Lage auf dem Ausbildungsmarkt verkünden, haben 2,2 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren keinen Berufsabschluss. Hier rächt sich, dass der Ausbildungspakt jedes Jahr zehntausende Jugendliche als versorgt zählt, die von der Bundesagentur für Arbeit zwar als ausbildungsreif eingestuft werden, trotzdem aber nur Warteschleifen drehen.

Eine ‚abgehängte’ Generation, die schlechte Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt hat und kaum ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen kann, können wir uns nicht leisten. Schon gar nicht vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des drohenden Fachkräftemangels.

Der Ausbildungspakt hat bisher nicht verhindern können, dass die Quote der Ausbildungsbetriebe mit 22,5 Prozent auf dem tiefsten Stand seit 1999 liegt. Leichte Entspannung bringen hingegen die nachwachsenden geburtenschwachen Jahrgänge.

Mehr als 75 Prozent der jungen Menschen verfügen über einen Schulabschluss. Jeder zweite Jugendliche hat einen Hauptschulabschluss. Knapp 25 Prozent erreichen sogar eine mittlere Reife.

Das Gros der Jugendlichen absolviert mehr als eine Maßnahme, durchschnittlich 17 Monate stecken sie in der Warteschleife. Fast jeder dritte Jugendliche im Übergangsbereich hat auch nach zwei Jahren noch keinen Ausbildungsplatz."

Weitere Informationen zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt finden Sie in der aktuellen DGB-Studie „In der Warteschleife – Die Probleme von fast 300.000 Jugendlichen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung“ finden Sie hier:

DGB-Expertise: In der Warteschleife (PDF, 106 kB)

Beim Übergang von der Schule in die Ausbildung gibt es in Deutschland ein ernstes Problem: Rund 300.000 BewerberInnen, das ist fast jeder Dritte, bleiben jedes Jahr ohne Lehrstelle. Stattdessen landen die Jugendlichen in Bewerbungstrainings, Praktika und anderen Übergangsmaßnahmen. Damit haben sie kaum noch eine Chance auf einen Ausbildungsplatz.

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