Die Mitbestimmungsoffensive der Gewerkschaften stand im Mittelpunkt der heutigen Debatte auf dem DGB-Bundeskongress. In einer Diskussionsrunde mit Europäischen Betriebsräten (EBR) von sieben internationalen Konzernen aus sechs Ländern wurde deutlich, welchen Einfluss EBR auf Unternehmenspolitik nehmen können. Die Beispiele reichten von der Nachwuchs- und Weiterbildungsplanung, über Europäische Rahmenvereinbarungen, bis zur Erarbeitung von Alternativ-Konzepten bei drohenden Schließungen.
In ihrem Grußwort nannte die Generalsekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), Bernadette Ségol, die europäische Mitbestimmung einen Beitrag zur Wirtschaftsdemokratie: „Das ist direkter und praktizierter Sozialdialog.“ Aktuell diskutiere der EGB, wie Mitbestimmung in Europa gestärkt werden könne: konkret durch Mitbestimmung in allen Europäischen Aktiengesellschaften ab 50 Beschäftigte, die Einführung einer Drittelparität ab 250 Beschäftigte und eine paritätische Besetzung der Aufsichtsräte ab 1000 Beschäftigte.
Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann betonte, es sei höchste Zeit für mehr Mitbestimmung: „Nach 20 Jahren Praxis europäischer Betriebsräte und zehn Jahren Mitbestimmungspraxis in den europäischen Aktiengesellschaften wollen wir gemeinsam mit dem Europäischen Gewerkschaftsbund die Mitbestimmungsstandards in der EU-Gesetzgebung ausbauen.“
Die Rede von Bernadette Ségol finden Sie hier:
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