Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 150 - 11.09.2012

Soziale Auslese bleibt die Achillesferse des deutschen Bildungssystems

Zur heutigen Vorstellung des OECD-Berichts „Bildung auf einen Blick 2012“ erklärte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Dienstag in Berlin:

„Die soziale Auslese bleibt die Achillesferse des deutschen Bildungssystems. Wie viele Bildungsberichte müssen eigentlich noch veröffentlicht werden, bis sich die Verantwortlichen in der Politik und im Bildungssystem endlich dem Problem der Bildungsarmut stellen? Wenn wir auch künftig den Fachkräftebedarf in Deutschland decken wollen, müssen wir die sozialen Barrieren in unserem Bildungssystem beseitigen. Einen festen Sockel der Bildungsverlierer darf sich unsere Gesellschaft nicht leisten. Notwendig sind deshalb gezielte Investitionen in frühkindliche Bildung, Ganztagsschulen und die soziale Öffnung der Hochschulen.

Der Grundstein für eine erfolgreiche Bildungsbiographie wird bereits in der frühen Kindheit gelegt. Deutschland muss deshalb alle Kraft darauf legen, den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz solide zu realisieren. Dabei dürfen Bund, Länder und Kommunen nicht auf Billiglösungen setzen. Notwendig sind gut qualifiziertes Personal und kleine Gruppen.

Wir brauchen ein neues Ganztagsschulprogramm. Gerade auch in Schulen in sozialen Brennpunkten werden zusätzliche Lehrkräfte und fest angestellte Schulsozialarbeiter gebraucht. Nur durch individuelle Förderung kann Bildungsarmut verhindert und Chancengleichheit verwirklicht werden.

Noch immer finden Kinder aus nicht-akademischen Familien viel zu selten den Weg an die Hochschulen, selbst wenn sie eine Studienberechtigung haben. Wir müssen diese Menschen ermutigen, ein Studium aufzunehmen. Neben einer besseren Bildungsberatung brauchen wir den Ausbau des BAföG. Notwendig ist die kurzfristige Anhebung der Bedarfssätze und der Freibeträge, damit mehr junge Menschen Bafög bekommen.“


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