Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 073 - 01.05.2013

Ingrid Sehrbrock: Raus aus der Armutsfalle Minijobs

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock hat auf einer Mai-Kundgebung in Bonn die Regulierung der Minijobs gefordert: „Inzwischen gibt es rund sieben Millionen Minijobs, fünf Millionen Menschen sind ausschließlich auf einen Minijob angewiesen, und es sind meistens Frauen.“

Profitieren würden von den Minijobs ausschließlich die Arbeitgeber, die auf billige und sehr flexible Arbeitkräfte zurückgreifen könnten. „Minijobs sind oft eine Armutsfalle für die Frauen. Sie sind keine Brücke in den regulären Arbeitsmarkt. Sie sind eine Sackgasse“, kritisierte die stellvertretende DGB-Vorsitzende.

So genannte kleine Teilzeitarbeitsverhältnisse werde es auch in Zukunft geben. „Aber auch wer als Minijobberin arbeitet, muss sozial abgesichert sein. Minijobs müssen deshalb in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umgewandelt werden“, forderte Ingrid Sehrbrock. Außerdem sei es nicht hinnehmbar, dass man den Minijobberinnen ihre schon jetzt geltenden Rechte wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bezahlten Urlaub vorenthalte.

Dringenden Handlungsbedarf sieht Ingrid Sehrbrock auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Familien wünschen sich andere Arbeitszeiten, gute Kinderbetreuung, auch in den Schulferien, und Freiräume bei unvorhergesehenen Ereignissen. Sie wollen einen Anspruch auf Rückkehr in Vollzeit und Zeit für Pflege, wenn die Eltern ihre Hilfe brauchen. Das gilt für Männer und Frauen“. Bisher sei aber nur eine Minderheit der Betriebe für diese Herausforderungen gewappnet und bei diesen Themen engagiert. Das müsse sich ändern. „Alle Instrumente und Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegen auf dem Tisch. Jetzt müssen die Unternehmen es nur noch tun“, sagte Ingrid Sehrbrock.

Die Rede von Ingrid Sehrbrock zum Download:

1.Mai Rede Ingrid Sehrbrock.pdf (PDF, 81 kB)

Rede von Ingrid Sehrbrock auf der DGB-Kundgebung 1.Mai 2013 in Bonn.

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