Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 079 - 08.05.2014

86 Prozent der Deutschen wollen den Mindestlohn, 58 Prozent sprechen sich für einen Mindestlohn OHNE Ausnahmen aus

In der repräsentativen infratest dimap-Umfrage* im Auftrag des DGB - durchgeführt am 5. und 6. Mai 2014 - sprechen sich überwältigende 86 Prozent der deutschen Wahlberechtigten für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns aus.

58 Prozent der Befragten wollen einen Mindestlohn ohne Ausnahmen. Vor allem Anhänger der Linken (86 Prozent) und der SPD (65 Prozent) wenden sich gegen die derzeit geplanten Ausnahmen vom Mindestlohn für unter 18-jährige ArbeitnehmerInnen und ehemals Langzeitarbeitslose in den ersten sechs Monaten nach Aufnahme einer Arbeit.

DGB-Vorstandsmitglied Reiner Hoffmann kommentiert die neuen Umfrageergebnisse:

„Das Ergebnis belegt, dass die BürgerInnen oft klarer sehen als mancher Politiker: Die große Mehrheit lehnt Ausnahmen beim Mindestlohn ab. Auch wir sagen: Ausnahmen sind willkürlich, diskriminierend und stigmatisierend.

Das Problem bei der Ausbildung ist nicht ein Mindestlohn von 8,50 Euro, sondern dass viel zu viele Unternehmen sich davor drücken auszubilden. Wenn junge Menschen hier keine Chance erhalten und zudem mit weniger als 8,50 Euro pro Stunde abgespeist werden , weil sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, werden sie gleich doppelt bestraft!

Und die geforderte Ausnahme für Langzeitarbeitslose kann zum Drehtüreffekt führen: Alle sechs Monate kommt dann eine neue ,billige Arbeitskraft‘ und Langzeitarbeitslose bleiben so auf ALG II angewiesen.

Das werden wir nicht hinnehmen. Damit der Mindestlohn wirklich wirkt, kämpfen die Gewerkschaften weiter gegen Ausnahmen vom Mindestlohn und für effektive Kontrollen.“

* 1000 befragte Personen, die FDP, die Piraten und die AFD lassen sich in dieser repräsentativen Umfrage wegen der geringen Fallzahlen nicht darstellen.

Die große Mehrheit der Deutschen (86 Prozent) befürwortet die Einführung des von der schwarz-roten Regierung beschlossenen gesetzlichen Mindestlohnes von zunächst 8,50 Euro pro Stunde. Nur etwa jeder zehnte Deutsche (12 Prozent) lehnt den Mindestlohn ab.

Bei den Anhängern der Linken (97 Prozent), der SPD (95 Prozent) und der Grünen (94 Prozent) fallen die Zustimmungsraten überdurchschnittlich hoch aus, bei den Unions-Anhängern ist die Zustimmung mit 82 Prozent etwas geringer.

Einen Mindestlohn ohne jede Ausnahme fordert die Mehrheit der Deutschen (58 Prozent). Dagegen plädieren 41 Prozent dafür, dass der Mindestlohn für bestimmte Arbeitnehmer-gruppen nicht gelten soll. Anhänger der Linken (82 Prozent), der SPD (65 Prozent) und der Grünen (64 Prozent) sprechen sich jeweils mehrheitlich dafür aus, beim Mindestlohn keine Ausnahmen vorzusehen. Anhänger der CDU/CSU treten dagegen mehrheitlich (58 Prozent) für Ausnahmen ein.

Die Ergebnisse der Umfrage zum Download

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