Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Donnerstag in Berlin:
„So erfreulich der weitere Rückgang der Arbeitslosigkeit im März ist, so bedrückend ist das steigende Verarmungsrisiko von Erwerbslosen. Zwar ging die Zahl der Kurzzeitarbeitslosen zurück, doch stieg zugleich die Zahl der Hartz IV-Empfänger.
Das Verarmungsrisiko von Arbeitslosen in Deutschland ist damit höher als in vielen Nachbarländern. Noch immer gelingt es nicht, die Langzeitarbeitslosigkeit nachhaltig zu senken. Mehr als eine Million Menschen sind länger als ein Jahr ohne Arbeit. Noch dramatischer ist, dass fast drei Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter seit vier Jahren oder länger auf Hartz IV angewiesen sind. Die Chancen Arbeitsloser im Hartz-IV-System, eine neue Stelle zu finden, sind nur halb so groß wie für Arbeitslose insgesamt.
Viele Vermittlungen in Arbeit sind zu wenig nachhaltig. Leiharbeit und Werkverträge bieten oft nur kurzzeitig Arbeit, dann beginnt der Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit, schlecht bezahlter prekärer Beschäftigung und Aufstockung erneut. Das zeigt, wie dringend nötig es ist, den Missbrauch von Werkverträgen zu verhindern. Außerdem muss die Integration in den Arbeitsmarkt besser werden: Es müssen mehr Steuermittel für die berufliche Weiterbildung im Hartz IV-System zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus sollten die sozialintegrativen ergänzenden Hilfen der Kommunen (z.B. Schuldnerberatung) ausgebaut und in einem einheitlichen Beratungsprozess erbracht werden.“
Hier finden Sie die aktuellen Pressefotos des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes zum Download. Abdruck in Printmedien und Veröffentlichung im Internet sind im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung mit Quellennachweis frei.