Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 057 - 30.03.2012

Ein Jahr Bildungspaket: Mittel müssen direkt in Schulen und Kitas fließen

Zur Bilanz ein Jahr nach dem Start des Bildungspakets erklärte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Freitag in Berlin:

„Das Bildungspaket ist ein gut gemeintes Instrument. Faktisch geht es aber an der Lebenswirklichkeit vieler Familien vorbei und ist ineffizient. Die Bundesregierung muss deshalb umsteuern. Besser ist es, die Mittel direkt in gute Ganztagsschulen und Kindergärten fließen zu lassen. Dann werden alle Familien erreicht. Dafür muss aber das Kooperationsverbot zwischen Bund, Ländern und Kommunen fallen.

Bisher wurden von Familien vor allem solche Leistungen gefragt, die es vor-her schon gab. Das sind Zuschüsse für Schulmaterialien, mehrtägige Klassenfahrten und teils auch Mittagessen. Neue Leistungen für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe, etwa Gutscheine für Nachhilfe oder Zuschüsse für Musikschulen und Sportvereine kommen hingegen kaum bei den Kindern an.

Gerade der Nachhilfemarkt ist aber ein wahrer ‚Dschungel’. Und die Qualität der Anbieter wird leider kaum kontrolliert. Auch für Lehrer ist der Markt völlig unübersichtlich. Es ist fraglich, ob kommerzielle Nachhilfeinstitute die Schüler individuell angemessen fördern können. Deshalb müssen die Mittel für die Förderung der Kinder direkt an die Schulen fließen.

Um Schulen zu stärken, ist der Ausbau der Schulsozialarbeit notwendig. Hier setzt das Bildungspaket einen positiven Akzent. Doch leider werden die neuen Stellen nur bis 2013 finanziert. Diese Frist muss schleunigst gestrichen werden, damit die Schulen sicher planen können.

Ein echtes Problem ist zudem der hohe Verwaltungsaufwand. Die Bundesregierung muss das Bewilligungsverfahren dringend vereinfachen, damit mehr Kinder von den Leistungen profitieren.“


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