Zum Vorstoß des Bundesfinanzministers das Renteneintrittsalter erhöhen zu wollen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach:
"Jetzt eine Debatte über ein höheres Rentenalter loszutreten, ist ein billiges Ablenkungsmanöver des Bundesfinanzministers. Damit ist die Rente nicht zukunftsfähig zu machen, sondern die Leistungen werden noch weiter verschlechtert. Stattdessen muss es um eine Rente gehen, von der man auch künftig im Alter in Würde leben kann - und das heißt verlässliche Leistungen auch für die Jungen, sowie ein höheres Rentenniveau. Jede Anhebung der Regelaltersgrenze ist de facto eine verdeckte Rentenkürzung, denn damit steigt auch die Zahl jener, die vorzeitig mit höheren Abschlägen aus dem Erwerbsleben ausscheiden, weil sie es schlicht nicht gesund und in sozialversicherter Beschäftigung bis zur Rente schaffen. Viele stürzen vorher ab zwischen dem Ende der Arbeit und dem Anfang der Rente. Sie müssen hohe Abschläge in Kauf nehmen. Ein höheres Renteneintrittsalter führt automatisch zu noch mehr Armut im Alter.
Die Debatte verstellt den Blick auf die Realität. Die Altersgrenzen wurden bereits deutlich angehoben. Versicherte ab Jahrgang 1952 können im Regelfall frühestens mit 63 Jahren in Rente gehen und damit erst drei Jahre später als vor 1952 Geborene. Die abschlagsfreie Rente gibt es künftig erst mit 67 Jahren. Für die Jüngeren bedeutet die Rentenpolitik der Bundesregierung schon jetzt, länger zu arbeiten, trotz sinkendem Rentenniveau. Der DGB fordert einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Statt steigender Altersgrenzen muss der Sinkflug des Rentenniveaus gestoppt werden. Langfristig muss das Rentenniveau dann deutlich steigen. Der DGB hat mit seinem Rentenmodell gezeigt, dies ist selbst innerhalb des niedrigen Beitragssatzziels der Bundesregierung von 22 Prozent möglich."
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