Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 145 - 08.10.2014

Energiewende: Versorgung und Arbeitsplätze erhalten, Kapazitätsmarkt einführen

Anlässlich des bundesweiten Aktionstages der Gewerkschaft ver.di zur Einführung eines Kapazitätsmarktes und Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung am 8. Oktober erklärt Stefan Körzell, DGB-Vorstandsmitglied, auf der zentralen Kundgebung am Mittwoch in Berlin:

„Der Energiewende darf nicht auf halber Strecke das Licht ausgehen. Wir dürfen das hohe Niveau der Stromversorgungssicherheit nicht gefährden, auch in Zeiten, wo weder Sonne noch Wind zur Verfügung stehen, brauchen wir genügend Reservekraftwerke.

Flexible Kohle- und Gaskraftwerke sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen schaffen Sicherheit im Wandel. Solange Speicher und andere Ausgleichsoptionen nicht ausreichend verfügbar sind, werden diese Kraftwerke weiterhin gebraucht. Moderne und flexible Anlagen müssen rentabel bleiben, um die Stromversorgung im Bedarfsfall abzusichern. Wer sie verteufelt, handelt unverantwortlich.

Doch schon heute stehen 50 Kohle- und Gaskraftwerke sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen vor dem Aus, viele weitere sind unrentabel. Mit den Kraftwerken stehen auch 20.000 Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft zur Disposition. Doch gerade auf das Know-how dieser Beschäftigten kommt es an, um die Energiewende auf Kurs zu halten. Für sie brauchen wir eine klare Perspektive in der Energiewirtschaft. Hier muss die Politik jetzt die richtigen Weichen stellen. Der Konflikt darüber darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.

Der DGB fordert, einen Kapazitätsmarkt für gesicherte Stromerzeugung einzuführen. Als Kriterien für die Teilnahme der Stromanbieter am Kapazitätsmarkt sollten soziale und ökologische Standards festgelegt werden. Dazu zählt etwa die Arbeitssicherheit oder die Tariftreue der teilnehmenden Unternehmen. Zudem sollte der Kapazitätsmarkt dazu beitragen, dass bestehende Kraftwerke optimiert werden, oder ein Marktaustritt möglich wird. Die Zugangskriterien sollten keinesfalls die Kohleverstromung in modernen, flexiblen Kraftwerken diskriminieren.“


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