Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 010 - 23.01.2013

Fachkräftesicherung gibt es nicht zum Nulltarif

Zu dem Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Fachkräftesicherung erklärte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Mittwoch in Berlin:

„Die Fachkräftesicherung funktioniert allenfalls bei der Zuwanderung, während es nach wie vor Defizite und institutionelle Hindernisse gibt, das bestehende Fachkräftepotenzial im Inland auszuschöpfen. Im Inland ist mehr möglich, aber Fachkräftesicherung gibt es nicht zum Nulltarif.

So gelingt es nicht, Langzeitarbeitslose stabil in Beschäftigung zu bringen. Die Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit geht einher mit der Zunahme von befristeten, häufig prekären Arbeitsverhältnissen. Die Mittel für Qualifizierung wurden deutlich reduziert, so dass auch von hier keine Impulse für die Bekämpfung des Fachkräftemangels kamen. Die Jobcenter und die Bundesagentur haben fast 900 Millionen Euro an Mitteln für die Arbeitslosen nicht ausgegeben. Statt die Arbeitsuchenden durch Qualifizierungsmaßnahmen zu unterstützen, fließt das Geld in die Taschen des Bundesfinanzministers.

Immer noch sind zu viele Jugendliche in Warteschleifen, weil sie keinen passenden Ausbildungsplatz finden. Wenn es tatsächlich Fachkräftebedarf gibt, muss zunächst hier angesetzt werden. Die Unternehmen müssen sich mehr um schwächere Jugendliche bemühen. Dafür bedarf es in Mangelberufen besserer Rahmenbedingungen, einer höheren Vergütung und der Aussicht auf eine Übernahme nach der Ausbildung.

Der Bericht beklagt zu Recht die geringe durchschnittliche Arbeitszeit von Frauen. Hauptursache hierfür ist die Minijobregelung, die von der Bundesregierung noch ausgeweitet statt eingedämmt wurde.


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