Deutscher Gewerkschaftsbund

Solidarische Rente

26.08.2012

forsa-Umfrage: 80 Prozent gegen Senkung des Rentenbeitrags

Zurzeit wird in Bund und Ländern strittig über die von der Bundesregierung geplante Senkung des Rentenversicherungsbeitrags diskutiert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lehnt eine Senkung des Beitragssatzes aus Gründen der Nachhaltigkeit ab und plädiert für den Aufbau einer Demografie-Reserve.

Dabei wird der DGB von einer deutlichen Mehrheit in der Bevölkerung unterstützt. Nach einer repräsentativen forsa-Umfrage sprechen sich vier von fünf Bürgerinnen und Bürgern (80 Prozent) dafür aus, auf eine Senkung des Rentenbeitrags zu verzichten und stattdessen eine Demografie-Reserve aufzubauen. Dieser Ansicht sind vor allem die jungen (86 Prozent der 18 bis 29-Jährigen) und älteren Generationen (81 Prozent).

Die Anhänger der CDU/CSU sind sogar mit überdurchschnittlichen 82 Prozent dafür, Reserven aufzubauen. Nur 15 Prozent der Unionsanhänger geben an, dass die Überschüsse für eine Beitragssatzsenkung genutzt werden sollen. Im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage aus dem letzten Jahr ist die Zustimmung zum Aufbau von Rentenreserven bei den Unionsanhängern von 71 auf 82 Prozent gestiegen.

Selbst unter den Anhängern der FDP sprechen sich knapp zwei Drittel (62 Prozent) für den Aufbau von Reserven aus. Die Anhänger der SPD (86 Prozent), der Grünen (89 Prozent) und der Linken (90 Prozent) unterstützen die Position des DGB, auf eine Beitragssatzsenkung zu verzichten und den Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung den demografischen Herausforderungen anzupassen.

Dazu sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Sonntag in Berlin:

„Die von der Bundesregierung geplante Beitragssenkung ist unverantwortlich und wird von einer erdrückenden Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger abgelehnt. Die Behauptung, eine Senkung des Rentenbeitrags sei im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ist damit eindrucksvoll widerlegt.

Wir fordern von der Bundesregierung, auf die geplante Senkung des Rentenbeitrags zu verzichten. Es ist ein Gebot der Vernunft, die Rücklagen nachhaltig gegen die demografische Entwicklung aufzubauen, damit eine Senkung der künftigen Renten vermieden werden kann.

Die von der Bundesregierung geplante Beitragssatzsenkung ist ein gefährlicher Bumerang und wird uns schon in wenigen Jahren als drastische Beitragserhöhung um die Ohren fliegen. Die Mehrbelastung würde durch eine Beitragserhöhung um einen Prozentpunkt auf einen Schlag 26 Euro pro Monat für Durchschnittsverdienende betragen. Trotz eines solchen Beitragsschocks würden keine Spielräume mehr bestehen, um die jungen Generationen vor einer Kürzung der Renten zu bewahren.

Auch eine kurzfristige Entlastung durch die geplante Beitragssenkung steht in keinem Verhältnis zu den Einbußen, die junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig bei der Rente hinnehmen müssten. Durchschnittsverdienende mit einem Brutto-Monatseinkommen von 2.600 Euro würden zwar um 7,80 Euro entlastet. Bei der geplanten Absenkung des Rentenniveaus auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030 würden sie im Vergleich zum heutigen Niveau jedoch 158 Euro pro Monat an Rente verlieren.“

Rentenumfrage 2012.pdf (PDF, 52 kB)

Zur Zeit übersteigen die Einnahmen der Rentenversicherung ihre Ausgaben. Auf die Frage wozu die Überschüsse ihrer Meinung nach verwendet werden sollten, meint eine deutliche Mehrheit (80 %) der befragten Bundesbürger, dass die Überschüsse aufgespart werden sollten.

Rentenumfrage 2011.pdf (PDF, 50 kB)

Eine deutliche Mehrheit der befragten Bundesbürger (79 Prozent) meint, dass die Überschüsse in der Rentenversicherung gegen Altersarmut eingesetzt werden sollten. Dieser Ansicht sind Frauen häufiger als Männer.


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