Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 188 - 04.11.2013

Mindestlohndebatte: ideologisch geprägte Bedenkenträger

Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, kommentiert die Modellrechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Freien Universität Berlin zum Mindestlohn:

 „Wieder einmal machen ‚Wirtschaftswissenschaftler‘ Stimmung gegen den gesetzlichen Mindestlohn. Sie plädieren dafür, die Niedriglöhner in der Abhängigkeit von Transferleistungen zu lassen, weil diese damit finanziell vermeintlich besser fahren. Dass die meisten genau das nicht mehr wollen: als Bittsteller zum Amt zu gehen und dort komplett die ,Hosen herunter zu lassen‘, scheint dem DIW entgangen zu sein. Sie ignorieren zudem, dass durch einen Mindestlohn die öffentlichen Kassen entlastet würden und endlich die Subventionierung von Billigbuden ein Ende hätte.

Krude auch die ‚Schätzung‘, dass durch die Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro 500.000 Arbeitsplätze verloren gehen würden. Das ist Interesse geleitetes Stochern im Nebel. Angeblich würden auch noch zeitgleich die erhöhten Personalkosten zu steigenden Preisen führen. Ja was nun? Fallen die Arbeitsplätze weg oder verteuern sich die Dienstleistungen?

Hier wird alles zusammengekramt, was den Mindestlohn irgendwie in Verruf bringen könnte. Warum sollte in Deutschland alles schlechter verlaufen als in den europäischen Nachbarländern, die längst gute Erfahrungen mit dem Mindestlohn gemacht haben? Es ist bedauerlich, dass sich das DIW zu den ideologisch geprägten Bedenkenträgern gesellt. Wissenschaft geht anders.“

Informationen zum Thema Mindestlohn unter www.mindestlohn.de


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