Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 217 - 30.11.2010

Buntenbach: Qualifikation der Fachkräfte nicht länger entwerten

Anlässlich der Veröffentlichung der November-Arbeitslosenzahlen forderte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Dienstag in Berlin, verstärkt in Aus- und Weiterbildung zu investieren, um das Fachkräftepotential auszuschöpfen und  Arbeitslose vor der Entwertung ihrer Qualifikationen zu schützen.

„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist erfreulich, aber deutlich verhaltener als noch vor wenigen Monaten erwartet und vor allem aufgrund der weltwirtschaftlichen Probleme immer noch mit großen Risiken behaftet“, sagte Buntenbach.

Es komme jetzt vor allem darauf an, das große Fachkräftepotential in Deutschland auszuschöpfen und die Aus- und Weiterbildung voranzutreiben. „Es muss Schluss damit sein, dass die beruflichen Qualifikationen von jüngeren und älteren ArbeitnehmerInnen entwertet werden, weil sie in Leiharbeit oder Ein-Euro-Jobs gedrängt werden“, unterstrich Buntenbach. Die Tatsache, dass die Arbeitslosigkeit Älterer erneut angestiegen ist, sollte auch für die Koalition ein Alarmsignal sein und sie zum Umdenken bewegen.

„Wir warnen vor einer kurzsichtigen Sparpolitik, durch die der Fachkräftemangel erst provoziert wird und Langzeitarbeitslose chancenlos bleiben“, sagte die Gewerkschafterin und erinnerte daran, dass die Bundesregierung die Mittel für Eingliederungsmaßnahmen um rund 20 Prozent gekürzt hat. Die Kürzungen führten dazu, dass die notwendigen Mittel zur Qualifizierung und Integrationshilfe für Langzeitarbeitslose fehlen.

Zwar treffe es zu, dass es nicht an jedem Ort stets den richtigen Spezialisten zu jeder Zeit gibt. Doch viele Probleme seien hausgemacht, sagte Buntenbach. Der Gesetzgeber setze auf schnelle Vermittlung, auch unterhalb der Qualifikation. Ein Drittel der offenen Stellen seien Leiharbeitsplätze, die in der Regel nur kurz  - häufig mit qualifizierten Fachkräften - besetzt werden und zudem auch noch schlecht bezahlt sind.

„Immer noch haben vor allem ältere Fachkräfte nur geringe Chancen, trotz langjähriger Berufserfahrung einen ausbildungsadäquaten Arbeitplatz zu erhalten“, kritisierte Buntenbach. Junge Menschen würden allenfalls befristet beschäftigt, für Qualifizierung sei in der Regel kein Geld vorhanden. „Die Unternehmen benötigen eine Strategie um Fachkräfte auszubilden, zu halten und anzuwerben. Potential ist in Deutschland ausreichend vorhanden."


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