"Es ist Zeit, die Leiharbeit endlich an die kurze Leine zu nehmen und die Beschäftigten dieser Branche nicht länger mit Armutslöhnen abzuspeisen", forderte Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, am Mittwoch in Berlin zur Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen:
"Trotz des frostigen Februar-Wetters ist der Arbeitsmarkt vergleichsweise robust. Allerdings haben viele von denen, die in Lohn und Brot stehen, weder ausreichend Planungssicherheit noch das nötige Einkommen, um die Binnennachfrage stärker anzukurbeln.
Im Gegenteil: Die Leiharbeit hat weiterhin die höchsten Beschäftigungszuwächse. Und die Aufstockerzahlen unter Leiharbeitsbeschäftigten belegen, dass diese Form unsicherer Beschäftigung häufig mit Armutslöhnen einhergeht, obwohl sie den Menschen besonders viel Flexibilität abverlangt.
Viele Leiharbeitsbeschäftigte bekommen bis zu 40 Prozent weniger Lohn als ihre festangestellten Kollegen, die die gleiche Arbeit verrichten. Darum ist der Vorstoß der IG Metall in der aktuellen Tarifrunde mehr als berechtigt: Betriebsräte der Metallfirmen sollen ein tariflich verankertes Mitbestimmungs- und Vetorecht bekommen, wenn die Unternehmen Leiharbeiter einsetzen wollen. Solche tarifvertraglichen Lösungen können helfen, Leiharbeit kontrollierter zu nutzen, müssen aber durch gesetzliche Regelungen ergänzt werden. Hier muss die Bundesregierung endlich handeln."
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