Deutscher Gewerkschaftsbund

Anlässlich der Debatte um Managergehälter und um die Volksabstimmung in der Schweiz sagte Dietmar Hexel, DGB-Vorstandsmitglied, am Montag in Berlin:

"Die Schweizer haben Recht. Auch in Deutschland ist das Ende der Fahnenstange bei Managervergütungen längst erreicht. Sie müssen sich in die allgemeinen Regeln der Gesellschaft einfügen. Mäßigung statt Gier muss der Maßstab sein. In der Schweiz hat eine Initiative gegen die Abzockerei weitreichende Pläne zur Begrenzung der Vorstandsvergütung vorgelegt, unter anderem ein Verbot sogenannter goldener Handschläge. Die Schweizer haben diesen Plänen am Wochenende mit überwältigender Mehrheit zugestimmt.

Der DGB hat bereits seit langem Vorschläge zur Begrenzung der Managervergütung vorgelegt und diese auch in die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex

eingebracht. Wir brauchen Transparenz und klare Höchstgrenzen – auch für Pensionen. Unternehmen sind eine Leistungsgemeinschaft aller Beschäftigten. Wir schlagen vor, dass die jeweilige maximale Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder pro Jahr eine bestimmte Relation zum durchschnittlichen Arbeitnehmereinkommen im Unternehmen nicht überschreiten darf. Dieser Faktor (CEO to worker pay ratio) soll von jedem Aufsichtsrat vor dem Hintergrund der jeweiligen unternehmens- und branchenspezifischen Entwicklung festgelegt werden. Notfalls muss dafür der Gesetzgeber die Grundlage schaffen und vorschreiben, dass eine solche Festlegung getroffen werden muss.

In Deutschland ist die Hauptversammlung nicht der richtige Ort, um die Vergütung der Vorstände festzulegen. Dort sind Kleinanleger nicht ausreichend und Beschäftigte gar nicht vertreten. Das Sagen haben Banken und mächtige Fondsvertreter, die selbst kräftig verdienen. In Deutschland muss der Aufsichtsrat entscheiden".