Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 130 - 31.07.2014

Hedgefonds müssen an die Leine

Zur Staatspleite Argentiniens sagte Stefan Körzell, DGB-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Oldenburg:

„Es darf sich nicht durchsetzen und es darf nicht geduldet werden, dass Hedgefonds eine ganze Nation regelrecht erpressen, so dass Millionen arbeitende Menschen durch Profitgier in Armut, Elend und Verzweiflung gestürzt werden. Unfassbar, dass weder Politik, noch Gerichte, noch die Staatengemeinschaft diesen Machenschaften einen Riegel vorschieben. Im Gegenteil: Ein US-Bezirksgericht verdonnerte Argentinien 2012 dazu, diese ‚Geierfonds‘ voll auszuzahlen. Dieses Vorgehen stinkt zum Himmel.

Allein die Hedgefondsgruppe Elliot Capital meldet Ansprüche auf 1,3 Mrd. Dollar an. Elliott Capital hat die argentinischen Staatsanleihen nach dem Staatsbankrott erworben, als sie kaum noch etwas wert waren. Später klagte der Fonds dann auf die volle Rückzahlung der Schuld in Höhe von rund 1,3 Mrd. Dollar. Damit strebt sie einen Profit von 1.680 Prozent auf ihre ursprüngliche Investition an. Aus Millionen Forderungen werden über Nacht Milliarden. Solche Geschäfte sind sittenwidrig und müssen politisch und rechtlich untersagt werden. Das kann und soll sich keine Nation, keine Regierung, und auch nicht die Weltgemeinschaft gefallen lassen.

Solche Hedgefonds richten weltweit Unheil an und müssen deshalb an die Leine. Diese Heuschrecken nutzen die Not der Unternehmen und Staaten aus. Sie kommen erst als Helfer, dann plündern sie das Hab und Gut einer Nation. Es gleicht dem Prinzip ‚Einbruch und Diebstahl‘. Diese rücksichtslose und schamlose Gier nach Profit geht auf Kosten von Millionen schutzlosen Menschen weltweit.

Was Länder wie Argentinien, die in Finanznot geraten, brauchen, ist ein Schuldenabwicklungsplan und notfalls ein Schuldenerlass, damit sie von der Schuldenlast nicht erdrückt werden. Ein solcher Plan sollte von einem Wiederaufbauprogramm begleitet werden. Argentinien braucht einen Neuanfang für eine prosperierende Wirtschaft. Dabei müssen auch die Reichen und Vermögenden in diesen Ländern zur Finanzierung der Zukunft beitragen. Es darf nicht wie in Griechenland passieren, dass sich die Vermögenden und Superreichen davon machen, während die armen Bevölkerungsschichten die Zeche für Spekulationen der Heuschrecken zahlen müssen.“


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