Deutscher Gewerkschaftsbund

Die relativ konstante Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt enthebe nicht der drängenden Aufgabe, den Spalt im Arbeitsmarkt endlich zu schließen, sagte Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, am Mittwoch in Berlin zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. Er forderte neben Maßnahmen zu nachhaltiger Arbeitsmarktförderung auch die Eindämmung des Leiharbeitssektors.

„Das passt nicht zusammen: Auf der einen Seite rufen die Unternehmen nach qualifiziertem Personal, doch gleichzeitig wird der Niedriglohnsektor weiter gefeiert und befördert. Jede dritte neue Arbeitsstelle entsteht derzeit in der Leiharbeit. Pro Monat schaffen es nur drei Prozent der Hartz-IV-Bezieher, in den ersten Arbeitsmarkt zu gelangen. Und jeder Vierte von ihnen findet sich bereits ein Vierteljahr später wieder dort, wo er herkommt: im Transferbezug.

Für gut ausgebildete und motivierte Arbeitskräfte sind sowohl die Unternehmen als auch die Politik in der Verantwortung: Eine solide Ausbildung, passgenaue Förderung und Weiterqualifizierung, ausreichend Kinderbetreuungsplätze und eine unbefristete Stelle mit Perspektive und guter Bezahlung sind wesentliche Bausteine, um dem Fachkräftemangel und dem gespaltenen Arbeitmarkt entgegenzuwirken. Gerade jetzt, wo die Zeichen der Konjunktur auf Eintrübung stehen, muss mit kräftigen Tarifsteigerungen sowie dem gesetzlichen Mindestlohn zudem für die Stärkung der Binnennachfrage gesorgt werden."