Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben auf einer gemeinsamen Veranstaltung eine Qualitätsoffensive für Kindertagesstätten gefordert. „Wir brauchen kleinere Gruppen nach internationalem Standard, mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung sowie eine bessere Fortbildung der ErzieherInnen“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock am Mittwoch in Berlin. Der Bund müsse dazu den von 2013 an geplanten Beitrag von 770 Millionen Euro pro Jahr für die Betriebskosten der Krippen aufstocken. „Die zwei Milliarden Euro für das Betreuungsgeld wären in Krippen besser investiert“, so die stellvertretende DGB-Vorsitzende.
Sehrbrock kritisierte den schleppenden Krippenausbau und warnte davor, vom Rechtsanspruch auf Kleinkinderbetreuung abzurücken. „Wir brauchen endlich die nötige Infrastruktur in der frühkindlichen Bildung. Wenn sie fehlt, trifft das vor allem Frauen und Alleinerziehende. Sie werden durch fehlende Betreuungsangebote vom Arbeitsmarkt ferngehalten.“
Der DGB fordert die Länder auf ihre Ausbildungskapazitäten an Fach- und Hochschulen auszubauen. Nach einer Studie der TU Dortmund müssten jährlich 47.000 neue Vollzeit-ErzieherInnen eingestellt werden, um den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz verwirklichen zu können. Tatsächlich verlassen jedoch nur 7000 Fachkräfte jährlich die Ausbildungsstätten.
Nach Auffassung des DGB muss der Beruf der ErzieherIn außerdem attraktiver werden. Eine Berufseinsteigerin verdient 2040 Euro brutto/Vollzeit. Nach sieben Berufsjahren kann sie auf ein Gehalt von 2400 Euro kommen. Dies entspricht keinesfalls den gestiegenen Anforderungen an die Arbeit von ErzieherInnen.
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