Deutscher Gewerkschaftsbund

Auf einer Feierstunde in Istanbul anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Arbeitnehmeranwerbeabkommens sagte DGB-Vorstandsmitglied Dietmar Hexel:

"Wir sagen all jenen Dank, die bereit waren, die Heimat zu verlassen, Trennungen auf sich zu nehmen, Neues zu wagen und nach Deutschland zu kommen. Wir danken ihnen für ihre Arbeit und ihr Engagement. Und dass sie das Leben mit uns in Deutschland teilen. Sie haben alle wesentlich zu unserem gemeinsamen Wachstum und Wohlstand beigetragen."

Hexel erinnerte daran, dass die Aufnahme türkischer Arbeitnehmer keine Gefälligkeit gewesen sei. Vielmehr habe die deutsche Wirtschaft Arbeitskräfte gebraucht, weil nicht genügend einheimische Bewerber zur Verfügung standen.

Auch wenn in den Betrieben die Integration geklappt hat, ärgere er sich besonders über die nach wie vor auftretende Diskriminierung türkischer Mitbürger. Das sei respektlos und auch ein Ausdruck mangelnder Dankbarkeit. "Die bestehenden Benachteiligungen müssen aufhören. Dazu gehört auch, endlich die doppelte Staatsbürgerschaft für in Deutschland lebende Türken zuzulassen."

An die Adresse der türkischen Gastgeber gewandt, setzte sich das DGB-Vorstandsmitglied für die umfassende Anerkennung grundlegender Gewerkschaftsrechte in der Türkei ein. Hexel: "Wir sehen mit Sorge, dass noch zahlreiche Beschränkungen für die Bestätigung von Gewerkschaften bestehen. Eine der gravierendsten ist die Einschränkung des Streikrechtes." Er rief alle Verantwortlichen dazu auf, dafür zu sorgen, dass die türkischen Gewerkschaften den ihnen gebührenden Platz im öffentlichen Leben des Landes einnehmen und ihre Rechte voll wahrnehmen können.