Die DGB-Gewerkschaften haben am Dienstag in Berlin die Initiative "Ausbildung für alle" gestartet. In den nächsten Monaten sind zahlreiche Aktionen in fast allen Bundesländern geplant. Dabei sollen vor allem die Jugendlichen zu Wort kommen.
Unter dem Beifall von mehr als 4000 Jugendlichen forderte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock vor dem Roten Rathaus die Unternehmen auf, ihre Ausbildungsanstrengungen zu verstärken: "Es ist ein Skandal, dass nur 23 Prozent aller Betriebe ausbilden. Aber dass DAX-Unternehmen, die hohe Gewinne einfahren, immer weniger ausbilden, ist an Verantwortungslosigkeit nicht mehr zu überbieten."
Nach Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) haben 2006 rund 160.000 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz gefunden. Sehrbrock kritisierte, dass der Ausbildungspakt immer noch von wesentlich niedrigeren Zahlen ausgeht: "Da liegt die Vermutung nahe, dass das Problem klein gerechnet werden soll." Die Zahl der so genannten Altbewerber steige von Jahr zu Jahr dramatisch, so die stellvertretende DGB-Vorsitzende. In Stadtstaaten wie Hamburg oder Berlin liege die Quote der Altbewerberinnen und Altbewerber bereits bei fast 70 Prozent.
Sehrbrock sprach sich erneut für die Einführung einer Ausbildungsumlage aus. "Sie schafft neue Anreize, Lehrstellen zu schaffen und trägt bei zur Fairness zwischen ausbildenden und nicht ausbildenden Betrieben."
Hier finden Sie die aktuellen Pressefotos des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes zum Download. Abdruck in Printmedien und Veröffentlichung im Internet sind im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung mit Quellennachweis frei.