Zum Jahresgutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage erklärt DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell am Mittwoch in Berlin:
„Das Mantra, ‚der Mindestlohn vernichtet Arbeitsplätze, gefährdet den Einstieg in den Arbeitsmarkt für Geringqualifizierte und verhindert Investitionen‘ wird nun auch von den ,Wirtschaftsweisen‘ vorgetragen. Doch breit getretener Quark wird auch nicht besser. Es ist absurd, den Mindestlohn von 8,50 Euro brutto pro Stunde sogar schon vor Inkrafttreten des Mindestlohngesetzes dafür verantwortlich zu machen, dass sich die Konjunkturaussichten in Deutschland eintrüben.
Das Gegenteil wird der Fall sein: Der gesetzliche Mindestlohn wird den Konsum stärken. Nicht Jammern hilft, sondern Nachfrage anschieben: durch den Mindestlohn und entsprechende Tariferhöhungen. Zudem braucht es kräftige öffentliche Investitionen, um die bröckelnde Infrastruktur wieder zu stabilisieren und die Netze auszubauen. Das sind ebenfalls wichtige Faktoren für eine funktionierende und florierende Wirtschaft.“