Das Tarifpaket 2014 für die 550.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie ist geschnürt. Die Entgelte steigen um 3,7 Prozent. 9000 Ausbildungsplätze sollen geschaffen werden, für die Ausgebildeten wird die unbefristete Einstellung zum Normalfall. Darauf haben sich IG BCE und Chemie-Arbeitgeber geeinigt. Ohne Ergebnis vertagt wurden dagegen die Tarifverhandlungen Tageszeitungen.
IG BCE/Stefan Hoch
Bereits in der zweiten Verhandlungsrunde zwischen Chemie-Arbeitgebern und der Gewerkschaft IG BCE wurde eine Tarifeinigung erzielt. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Chemiebranche erhalten 3,7 Prozent für 13 Monate. Mit dem Abschluss liegt das erste Tarifergebnis 2014 vor.
Beide Verhandlungspartner verständigten sich darauf, in den Jahren 2014 bis 2016 jeweils 9200 neue Ausbildungsplätze zu schaffen. Auch bei dem Thema Azubi-Übernahme konnte ein Erfolg verbucht werden: Für übernommene Lehrlinge wird die unbefristete Einstellung zur Regel. Paritätische Kommissionen sollen dies überprüfen.
„Das Ergebnis steht in der Tradition einer erfolgreichen Tarifpolitik, die der wirtschaftlichen Stärke der chemischen Industrie entspricht" , bewertete IG BCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis den Verhandlungserfolg. Peter Hausmann, Verhandlungsführer der IG BCE, sprach von einem angemessenen und tragfähigen Kompromiss. «Wir haben eine spürbare Erhöhung der Entgelte erreicht. Zudem ist es gelungen, die Ausbildungs- und Übernahmeperspektiven der jungen Leute zu verbessern.»
In der inzwischen siebten Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) zeichnet sich noch keine Lösung ab.
Als "Kampfansage" wertete der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, Frank Werneke, die vom BDZV vorgelegten Entwürfe für neue Tarifverträge für die rund 14.000 RedakteurInnen, Freie und Pauschalisten in Tageszeitungsredaktionen.
Bei Jahresleistung und Urlaubsgeld solle der Rotstift angesetzt und Urlaubstage gekürzt werden, kritisierte Werneke die Forderungen der Arbeitgeber. „Auf ein tarifliches Minusgeschäft werden wir uns nicht einlassen“, machte er deutlich.
ver.di fordert 5,5 Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Onlinern in den Geltungsbereich der Tarifverträge, Verbesserungen im Manteltarif und eine Modernisierung der Ausbildung für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen.
Die Verhandlungen werden am 8. März 2014 fortgesetzt.