Gewerkschaftsmitgliedern wird deutlich seltener gekündigt als nicht organisierten ArbeitnehmerInnen. Das ist das Ergebnis einer Studie zum Zusammenhang von Entlassungen und Gewerkschaftsmitgliedschaft in der Fachzeitschrift „Labour Economics“. Eine wichtige Rolle spielt dabei der gewerkschaftliche Rechtschutz.
ArbeitnehmerInnen ohne Gewerkschaftsmitgliedschaft sind laut Studie mit einer Wahrscheinlichkeit von 3,6 Prozent von Kündigung bedroht. Damit müssen sie zu jährlich rund 30 Prozent häufiger mit Jobverlust rechnen als ihre organisierten KollegInnen. Diese haben eine Entlassungwahrscheinlichkeit von nur 2,2 Prozent. Frauen und Industriearbeiter unter den GewerkschafterInnen genießen sogar eine noch höhere Arbeitsplatzsicherheit.
Die Studie begründet dies vor allem mit den kostenlosen Rechtschutz, der Mitgliedern von Gewerkschaften im Streitfall zur Verfügung steht. Dieser erhöhe die Bereitschaft juristisch gegen eine Kündigung vorzugehen und dies wiederum steigere das finanzielle Risiko für den Arbeitgeber.
Für die Untersuchung „Trade union membership and dismissals“ werteten Arbeitsforscher der Universitäten Trier und Bielefeld die Befragungsdaten des Sozialökonomischen Panels (SOEP) aus. Dieses enthält die Erwerbsbiographien von rund 20.000 Deutschen.
Zur Studie "Trade union membership and dismissals"