Das Bundeskabinett hat die Eckpunkte für den Haushalt 2017 und die weitere Finanzplanung beschlossen. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell fordert deutliche Nachbesserungen zu Gunsten der Städte und Gemeinden: Sie sind bei der Integration von Geflüchteten und beim sozialen Wohnungsbau besonders gefordert.
DGB/Simone M. Neumann
"Der soziale Zusammenhalt unserer Gesellschaft muss zum Maßstab für die Haushaltspolitik der Bundesregierung werden."
Trotz der hohen Kosten für die Flüchtlingsmigration will die Bundesregierung in den nächsten Jahren keine neuen Schulden machen. Im Kabinett wurden heute die Eckpunkte für den Bundeshaushalt 2017 beschlossen, endgültig verabschiedet wird er im November.
„Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung muss deutlich zu Gunsten der Städte und Gemeinden nachgebessert werden. Das zeigen auch die am Dienstag vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur Verschuldung der öffentlichen Haushalte: Während der Bund binnen Jahresfrist seine Verschuldung um rund 24 Milliarden Euro reduzieren konnte, nahm die Verschuldung der Kommunen um über fünf Milliarden Euro zu.
Das ist nicht verwunderlich, da vor allem die Kommunen besonders beim sozialen Wohnungsbau, beim Unterhalt von Schulen und Sportstätten sowie bei der Integration der geflüchteten Menschen gefordert sind. Nicht ein Schuldenabbau ohne Sinn und Verstand, sondern der soziale Zusammenhalt unserer Gesellschaft muss zum Maßstab für die Haushaltspolitik der Bundesregierung werden. Die Kommunen benötigen jetzt endlich eine dauerhafte und verlässliche Finanzierung an Stelle der von Fall zu Fall gewährten Almosen.“