Europa muss mit einer weiteren Verschärfung der Jugendarbeitslosigkeit rechnen, ist das Fazit der Bertelsmann Studie "Social Justice in the EU - Index Report 2015". DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell nennt es einen "Skandal, dass in einem reichen Wirtschaftsraum wie der Europäischen Union eine soziale Schieflage droht". Europa brauche eine Investitionsoffensive in Bildung, Qualifizierung und Infrastruktur.
DGB/Simone M. Neumann
Stefan Körzell: "Das europäische Spardiktat produziert eine verlorene Generation"
"Es ist ein Skandal, dass in der Europäischen Union - einem der reichsten Wirtschaftsräume der Welt - mehr als 26 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Auch in Deutschland leiden viele junge Menschen unter sozialer Ungerechtigkeit. Die Studie belegt zudem, dass sich die Situation für Jugendliche in den vergangenen Jahren sogar noch verschärfte", so DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell.
"Diese Entwicklung ist auch das Ergebnis der verfehlten Antikrisenpolitik in Europa, die einseitig auf Sparen ausgerichtet ist. Das europäische Spardiktat produziert eine verlorene Generation. Kürzungsprogramme, die Ausweitung atypischer Beschäftigung und staatlich verordnete Lohnsenkungen gingen insbesondere zu Lasten der jungen Bevölkerung", sagte das DGB-Vorstandsmitglied. Körzell: "Statt weitere Strukturreformen und Kürzungen anzumahnen, bedarf es vielmehr einer europäischen Investitionsoffensive in Bildung, Qualifizierung und Infrastruktur, um der jungen Generation neue Zukunftsperspektiven zu ermöglichen."