Deutscher Gewerkschaftsbund

01.05.2011

Tag der Arbeit 2011: 423.000 Menschen bei DGB-Kundgebungen zum Tag der Arbeit.

Bundesweit sind 423.000 Menschen dem Aufruf des DGB gefolgt. "Die TeilnehmerInnen-Zahl liegt deutlich über unseren Erwartungen", sagte DGB-Vorsitzender Michael Sommer. Ein deutliches Signal an die Bundesregierung, ihre unsoziale, ungerechte Politik zu ändern und ihre Blockadehaltung in Sachen gesetzlichem Mindestlohn aufzugeben.

 

Banner 1 Mai 2011

Die zentrale Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Kassel

 

Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin

 

Kundgebungen des DGB in Ingolstadt, Wolfsburg und Salzgitter

 

DGB-Kundgebung in Hamburg

 


Der Maiaufruf des DGB

Wir leben in unruhigen Zeiten: Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe in Japan, Aufstände gegen Unterdrücker-Regime in arabischen Staaten. Die anhaltende Spekulation auf den Rohstoff- und Kreditmärkten, Angriffe auf soziale Errungenschaften und gewerkschaftliche Rechte im Windschatten der Eurokrise bedrohen die Existenzgrundlagen der Arbeitnehmerschaft und der sozial Schwachen.

Mainelke zum Tag der Arbeit 2011

DGB

In Teilen der Wirtschaft konnte die Krise dank des Einsatzes der Arbeitneh­merinnen und Arbeitnehmer gemildert werden – der Respekt dafür ist bis heute ausgeblieben. Im Gegenteil! Bundesregierung und Arbeitgeber weiten Niedriglöhne, befristete Jobs und unsichere Arbeit immer weiter aus. Equal pay in der Leiharbeit und einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn lehnen sie ab – gegen die Forderung der großen Mehrheit der Bevölkerung. Aus der solidarischen Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme haben sich die Arbeitgeber verabschiedet, nachdem ihnen der Gesetzgeber die Türen ge­öffnet hat.

Deutschland ist in Schieflage. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Nicht wir haben über unsere Verhältnisse gelebt, sondern Spekulanten, Manager und Banker. Die Finanzmärkte müssen wirksam reguliert werden und die Reichen und Vermögenden müssen endlich ihren Beitrag zur Bekämpfung der Krisenfolgen und für unseren Sozialstaat leisten. Für eine sichere Zukunft brauchen wir starke soziale Sicherungssysteme und paritätische Beiträge der Arbeitgeber.

Der Atomausstieg ist ohne Alternative. Wir Gewerkschaften wollen ihn, denn wir stehen für einen Fortschritt, der die Natur und die Umwelt achtet. Und wir stehen zum Industriestandort Deutschland. Seine Zukunft hängt von einer sicheren und sauberen Energieversorgung ab. Auch von neuen Netzen. Wir stehen zum Energiesparen, zu Energieeffizienz und zu einem raschen Umstieg auf erneuerbare Energien.

Aufruf 1. Mai 2011 (PDF, 415 kB)

Motto: Das ist das Mindeste! Faire Löhne - Gute Arbeit - Soziale Sicherheit.

Wir begrüßen die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa. Mobilität muss aber unter fairen Bedingungen gestaltet werden. Für entsandte Beschäftigte sowie Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter gilt: gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Sie dürfen nicht als Lohndrücker missbraucht werden. Der ungerechte Euro-Plus-Pakt von Kanzlerin Merkel und Präsident Sarkozy ist der falsche Weg: Eingriffe in die Tarifautonomie, Schuldenbremse, Ausweitung des Niedriglohnsektors, Erhöhung des Renteneintrittsalters. All das steht für ein Europa, das wir so nicht wollen.

Wir fordern von der Bundesregierung und von den Arbeitgebern:

  • gleichen Lohn für gleiche Arbeit für Stamm- und Leihbeschäftigte,
  • den allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde,

  • gute Arbeit, die eine Familie ernährt, nicht krank macht und mitbestimmt ist,

  • flexible Übergänge in die Rente statt Rente mit 67 und

  • eine solidarische Bürgerversicherung im Gesundheitssystem und in der Pflege statt Kopfpauschalen und immer mehr Eigenbeteiligung.

Der 1. Mai ist unser Fest der Solidarität und kein Ort für alte und neue Nazis.

Wir demonstrieren am 1. Mai in Deutschland und Europa für eine gerechte soziale Ordnung: mit guter Arbeit, fairen Löhnen und sozialer Sicherheit für alle! Wir wollen eine neue Ordnung auf dem Arbeitsmarkt.

DAS IST DAS MINDESTE!

 


Veranstaltungen und Reden zum 1. Mai 2011

Am Tag der Arbeit finden in allen größeren Städten Kundgebungen statt. Genaue Informationen zu den Veranstaltungen gibt es auf den Webseiten der DGB-Bezirke und -Regionen und bei den Gewerkschaften.

Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer spricht auf der Hauptkundgebung in Kassel.

 RedenOrt
DGB Michael Sommer
DGB-Vorsitzender

Hauptkundgebung
Kassel

DGB-Presseinformation zur Hauptkundgebung

Informationen der DGB Region zur Veranstaltung

 

DGB Ingrid Sehrbrock
stellvertretende DGB-Vorsitzende
Ingolstadt
DGB Dietmar Hexel
DGB-Vorstandsmitglied
Wolfsburg
DGB Annelie Buntenbach
DGB-Vorstandsmitglied
Berlin
DGB Claus Matecki
DGB-Vorstandsmitglied
Salzgitter
IG BAU Klaus Wiesehügel, Vorsitzender Hamburg
IG BCE Michael Vassiliadis, Vorsitzender Bottrop
EVG Alexander Kirchner, Vorsitzender Erfurt
GEW Ulrich Thöne, Vorsitzender Trier
IG Metall

Berthold Huber
IG Metall 1.Vorsitzender

Nürnberg
 

Detlef Wetzel
IG Metall 2. Vorsitzender

Gelsenkirchen
NGG Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender
Claus-Harald Güster, stellv.Vorsitzender
Rosenheim
Remscheid
GdP Bernhard Witthaut, Vorsitzender Saarland
ver.di

Frank Bsirske, Vorsitzender

Zwickau
1. Mai_Rede_Kassel_Sommer_Presse.pdf (application/applefile, 63 kB)

Motto: DAS IST DAS MINDESTE! FAIRE LÖHNE, GUTE ARBEIT, SOZIALE SICHERHEIT. DGB-Hauptkundgebung zum 1. Mai 2011 in Kassel.

1. Mai_Rede_Ingolstadt_Sehrbrock_Presse.pdf (application/applefile, 85 kB)

Motto: DAS IST DAS MINDESTE! FAIRE LÖHNE, GUTE ARBEIT, SOZIALE SICHERHEIT. DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2011 in Ingolstadt.

1. Mai_Rede_Berlin_Buntenbach_Presse.pdf (application/applefile, 82 kB)

Motto: DAS IST DAS MINDESTE! FAIRE LÖHNE, GUTE ARBEIT, SOZIALE SICHERHEIT. DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2011 in Berlin.

1. Mai 2011_Rede_Wolfsburg_Hexel.pdf (application/applefile, 92 kB)

Motto: DAS IST DAS MINDESTE! FAIRE LÖHNE, GUTE ARBEIT, SOZIALE SICHERHEIT. DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2011 in Wolfsburg.

1. Mai_Rede_Salzgitter_Matecki_Presse.pdf (application/applefile, 70 kB)

Motto: DAS IST DAS MINDESTE! FAIRE LÖHNE, GUTE ARBEIT, SOZIALE SICHERHEIT. DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2011 in Salzgitter.

16.03.2005
1. Mai - Pla­ka­te und Slo­gans seit 1950
Plakat 1. Mai 1973: Gegen Unternehmerallmacht - Arbeiterinteressen durchsetzen
DGB
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11.04.2022
Tag der Ar­beit: Ge­schich­te des 1. Mai
Vom Kampftag zum Feiertag
Friedrich-Ebert-Stiftung
Im Jahre 1890 begingen erstmals Millionen arbeitender Menschen in Europa und in den USA gleichzeitig den »Weltfeiertag der Arbeit«. Um sozialen Ausgleich und Deeskalation des Klassenkonflikts bemüht wurde der 1. Mai 1900 als bezahlter - zunächst halber - Feiertag eingeführt.
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