Rente, Arbeitszeit, Krankenversicherung: Was eine mögliche schwarz-gelb-grüne Koalition bei diesen Themen umsetzen muss, sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
DGB/Christoph Michaelis
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Für Montag, den 30. Oktober 2017, stehen bei den Sondierungsgesprächen von CDU/CSU, FDP und Grünen die Themen Arbeit und Soziales auf dem Plan. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hat gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe deutlich gemacht, was die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einer möglichen schwarz-gelb-grünen Koalition erwarten:
"Bei der Rente gibt es kein Erkenntnisdefizit, sondern ein Handlungsdefizit: Die gesetzliche Rente muss wieder gestärkt werden", sagte Hoffmann. Mit einer Rentenkommission würde das Thema nur auf die lange Bank geschoben. Eine solche Kommission hatten im Wahlkampf CDU/CSU vorgeschlagen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte erklärt, dass es bei der Rente bis 2030 keinen Handlungsbedarf gebe. Hoffmann sieht das anders: Er forderte, den Sinkflug der Rente jetzt zu stoppen.
Auch zum Thema Arbeitszeit findet der DGB-Vorsitzende klare Worte: "Hände weg vom Arbeitszeitgesetz!" Die Digitalisierung könne das Arbeitsleben für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erleichtern, "aber nicht durch noch mehr Anpassung an die Profit- und Flexibilisierungsinteressen der Wirtschaft."
Für die gesetzliche Krankenversicherung forderte Hoffmann, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Kosten der Krankenversicherung endlich wieder zu gleichen Teilen tragen: "Es war eine falsche politische Entscheidung, den Arbeitnehmern allein alle künftigen Kostensteigerungen aufzubürden."
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