Jeder fünfte junge Beschäftigte zwischen 18 und 24 Jahren verzichtet auch bei Arbeitstagen über sechs Stunden auf jegliche Pause. Das zeigt eine Auswertung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Dabei gehört es zu den Pflichten des Arbeitgebers, darauf zu achten, dass Pausenzeiten eingehalten werden. Verstöße seien "kein Kavaliersdelikt", sagt DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller. Denn bei Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz drohen den Arbeitgebern Geldstrafen bis zu 15.000 Euro oder Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr.
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DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller erklärt zur BauA-Untersuchung "Arbeiten ohne Pause - Junge Beschäftigte arbeiten oft pausenlos":
"Die Ergebnisse der BAuA-Studie zeigen einmal mehr, dass die Arbeitgeber die Rechte von jungen Beschäftigten oft mit Füßen treten. Dabei ist das Nichteinhalten von Pausenzeiten kein Kavaliersdelikt. Bei Verstößen der Arbeitgeber gegen das Arbeitszeitgesetz drohen Strafzahlungen bis zu 15.000 Euro oder Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr.
Stress und Arbeitshetze sind hausgemachte Probleme und müssen von den Arbeitgebern bekämpft werden. Die DGB-Jugend fordert die Einrichtung von betrieblichen Anti-Stress-Anlaufstellen sowie gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsanalysen für besonders betroffene Arbeitsplätze.
Stress und Leistungsdruck bei jungen Beschäftigten nehmen zu – das hat zuletzt auch die Studie der DGB-Jugend zur Arbeitsqualität von jungen Beschäftigten ergeben. Mehr als die Hälfte (52,2%) der unter 35 jährigen fühlt sich bei der Arbeit häufig gehetzt und unter Zeitdruck. Auch immer mehr Auszubildende klagen bereits über zunehmenden Stress. Laut dem DGB-Jugend-Ausbildungsreport machen 38% der Azubis regelmäßig Überstunden obwohl dies in der Ausbildung nicht vorgesehen ist. Ein Viertel der Befragten kann sich in der eigenen Freizeit nicht mehr vom Ausbildungsstress erholen. Mittel- und langfristig führt das auch zu gesundheitlichen Schäden."