Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt: Empirisch gibt es keinerlei Belege dafür, dass Mindestlöhne Arbeitsplätze kosten. Neuere internationale Forschungsergebnisse sind in diesem Punkt eindeutig, werden von Mindestlohn-Gegnern in Deutschland aber schlicht ignoriert.
In einer von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Untersuchung hatten WissenschaftlerInnen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen Mitte diesen Jahres aufgezeigt, dass neuere Studien und Meta-Analysen ganz überwiegend zu dem Ergebnis kommen, dass es keine relevanten negativen Beschäftigungswirkungen von Mindestlöhnen gibt.
Auch die Evaluationen zu den Wirkungen der Branchenmindestlöhne in Deutschland, die teilweise deutlich über 8,50 Euro liegen, sind im Jahr 2011 übereinstimmend zum Ergebnis gekommen, dass sich keine negativen Beschäftigungseffekte feststellen ließen.
In den USA und in Großbritannien hätten viele Ökonomen, darunter mehrere Nobelpreisträger, unter dem Eindruck des neuen Forschungsstands ihre zuvor kritische Einschätzung von Mindestlöhnen geändert, so die Forscher des IAQ. Nur in Deutschland werden die neuesten Forschungsergebnisse von Mindestlohn-Gegnern ignoriert.
Eine weitere Untersuchung zeigt sogar: Der Aufschwung in Deutschland ist bislang intakt. Das erklärt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung. Die Beschäftigung werde 2014 und 2015 ebenso steigen wie Löhne und verfügbare Einkommen. Dazu trage auch der neue gesetzliche Mindestlohn bei. Die Arbeitslosigkeit geht laut IMK in kleinen Schritten weiter zurück.