20.08.2012
Dossier
Wenn die Arbeit krank macht
Arbeits- und Gesundheitsschutz sind seit jeher Kernthemen gewerkschaftlicher Interessenvertretung. Ging es früher in erster Linie darum, Arbeitsunfälle zu verhindern, sind heute längst neue Schwerpunkte hinzugekommen: Prävention und Rehabilitation arbeitsbedingter Verletzungen und Erkrankungen stehen im ebenso im Mittelpunkt der Arbeitsschutzdebatte wie auch psychische Belastungen und Krankheiten. Denn neben körperlichen Belastungen sind in der modernen Arbeitswelt auch Zeitdruck, Stress, ausufernde Wochenendarbeit und Überstunden für viele Beschäftigte Alltag.
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Fast 54 Millionen Krankheitstage aufgrund seelischer Probleme wurden allein im Jahr 2010 registriert – seit 1997 ein Anstieg um 80 Prozent. Flexibilisierung, ständige Erreichbarkeit und wachsender Druck am Arbeitsplatz gelten oft als Ursachen, hat der Fehlzeiten-Report 2012 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) ergeben.
Ursachen erkennen und beseitigen
Weil das so ist, rücken Arbeitsbedingungen und der Schutz vor psychischen Belastungen verstärkt in das Blickfeld der Politik. Der Schutz der Gesundheit war 2013 einer der Schwerpunkte der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA). Die GDA ist eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern. Gewerkschaften und Arbeitgeber sind als Sozialpartner ebenfalls daran beteiligt. Mit der GDA soll erreicht werden, dass Unternehmen die Ursachen arbeitsbedingter psychischer Belastungen rechtzeitig erkennen und beseitigen.
Der DGB fordert von der Bundesregierung außerdem die Einführung einer Anti-Stress-Verordnung, die die bisherigen Arbeitsschutzregelungen ergänzt und psychische Belastungen in der Arbeitswelt reduziert. Außerdem sollen aus Sicht des DGB Betriebsräte bei diesem Thema mehr Mitbestimmungsrechte bekommen.
Infos, Meldungen und Hintergründe
Infos, Meldungen und Hintergründe rund um die Themen Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und Prävention finden Sie in den Beiträgen unseres Dossiers:
03.02.2014
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In der ersten Jahreshälfte 2014 werden die zulässigen Grenzwerte für Staub am Arbeitsplatz abgesenkt. Das hat der Ausschuss für Gefahrstoffe beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf Initiative der Gewerkschaften beschlossen. Die Arbeitgeber hatten zuvor versucht, die Neuregelung zu verhindern.
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PM 155
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05.09.2013
DGB/Simone M. Neumann
Eine gemeinsame Erklärung zur psychischen Gesundheit haben DGB, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und das Bundesarbeitsministerium abgegeben. „Die Erklärung ist ein Handlungsauftrag und kein Ruhekissen“, sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied. Die Bundesregierung habe bislang zu zaghaft agiert. Wir brauchen schnellstens eine Anti-Stress-Verordnung.
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30.01.2013
DGB/Simone M. Neumann
Dauerbelastungen, Psycho-Stress und Druck im Job nehmen zu. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften wollen gegensteuern. Aber die geplante Unterzeichnung einer gemeinsamen „Erklärung zur psychischen Gesundheit bei der Arbeit“ von Bundesarbeitsministerium, Arbeitgeberverbänden und DGB ist an der Blockade der Arbeitgeber gescheitert.
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28.01.2014
Milliardenkosten durch psychische Belastungen
DGB/Simone M. Neumann
Psychische Erkrankungen sind inzwischen eine häufige Ursache für den erzwungenen Ausstieg aus dem Job. Der DGB fordert deshalb von der Bundesregierung, gesetzlich gegen zunehmenden Stress am Arbeitsplatz vorzugehen. „Wir brauchen eine Anti-Stress-Politik, damit Arbeit nicht länger krank macht“, erklärte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.
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16.04.2013
Psychisch erkrankte Menschen besser unterstützen
DGB/Simone M. Neumann
Am 9. April 2013 hat der DGB-Bundesvorstand einen Beschluss zum Thema „arbeitsbedingte psychische Belastungen“ gefasst. und dazu ein Positionspapier veröffentlicht. Alle Verantwortlichen – vorrangig Arbeitgeber und staatliche Stellen – müssen ihren Pflichten im Arbeitsschutz, bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen und bei der Verbesserung von Arbeitsbedingungen nachkommen.
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PM 006
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17.01.2013
DGB
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat am Freitag die Ergebnisse der Sonderauswertung „Psycho-Stress am Arbeitsplatz“ des DGB-Index Gute Arbeit vorgestellt. Danach sehen sich 56 Prozent der knapp 5.000 bundesweit befragten Beschäftigten einer starken oder sehr starken Arbeitshetze ausgesetzt. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte dazu, dass sich die Index-Zahlen wie ein Alarmsignal der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer lesen.
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PM 052
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27.03.2012
DGB/Schilk(BestSabel)
52 Prozent der Beschäftigten müssen sehr häufig oder oft gehetzt arbeiten. 63 Prozent geben an, dass sie seit Jahren immer mehr in der gleichen Zeit leisten müssen. Das sind die zentralen Ergebnisse der bundesweiten Repräsentativbefragung unter 6.083 ArbeitnehmerInnen zum Thema Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung.
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17.08.2012
hotblack
Leistungsdruck und Dauerstress, moderne Tagelöhnerei und prekäre Selbstständigkeit bestimmen zunehmend die Arbeitswelt. Doch darunter leiden immer mehr Beschäftigte: psychische Erkrankungen wie Burn-out haben in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen. Im DGB-Debattenmagazin GEGENBLENDE werden Ursachen und Folgen psychischer Belastungen für Mensch und Wirtschaft diskutiert..
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28.06.2012
DGB/Schilk(BestSabel)
Mit einer „Antistress-Verordnung“ will die IG Metall gegen psychische Belastungen am Arbeitsplatz vorgehen. Diese sollen mit Gesundheitsrisiken wie Lärm oder Giftstoffen gleichgesetzt werden. Ein Schwerpunkt der Verordnung ist die eindeutige Trennung von Arbeit und Freizeit: Etwa sollen Beschäftigte vor permanenter Erreichbarkeit per Smartphone geschützt werden.
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03.08.2012
DGB/Simone M. Neumann
In Werkshallen und Büros steigt der Leistungsdruck, Burnout und psychische Erkrankungen nehmen zu. Doch ArbeitnehmervertreterInnen können gegensteuern – mit dem „Anti-Stress-Paket“ der IG Metall.
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PM 082
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24.05.2012
DGB
Viele Überstunden, schlechte Bezahlung, unsichere Beschäftigung, steigender Arbeitsdruck – viele junge Beschäftigte unter 35 leiden unter den Belastungen der heutigen Arbeitswelt. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit zur Situation der jungen Beschäftigten.
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02.06.2012
DGB/Simone M. Neumann
Wochenendarbeit wird in Deutschland zusehends zur Regel. Nur noch ein Drittel der Beschäftigten hat frei an Samstagen und Sonntagen, so die DGB-Studie "Stressfaktor Wochenendarbeit". Für Erholung, Kultur und Familie bleibt immer weniger Zeit. Der DGB fordert eine Anti-Stress-Verordnung.
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PM 062
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27.04.2011
DGB/Simone M. Neumann
Psychische Belastungen in der Arbeitswelt haben alarmierende Ausmaße angenommen. "Ursachen sind zunehmender Zeitdruck, Stress und schlechte Arbeitsbedingungen", betont DGB-Vorstand Annelie Buntenbach anlässlich des morgigen "Welttags für Sicherheit am Arbeitsplatz". Prekäre Beschäftigung muss endlich begrenzt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden.
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PM 172
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18.10.2011
DGB/Simone M. Neumann
Burn-out ist ein wachsendes Problem für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Betrieben. Psychische Erkrankungen sind der Hauptgrund für Erwerbsminderung. Die psychischen Belastungen in der Arbeitswelt müssen deshalb energisch eingedämmt werden.
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08.01.2005
EGB-ETUC, UNICE/UEAMPME, European Centre of Enterprises with Public Participation and Of Enterprises of General Economic Interest
Arbeitsbedingter Stress ist auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene als Angelegenheit der Arbeitgeber und Arbeitnehmer erkannt worden. Die europäischen Sozialpartner haben deshalb diesen Punkt in das Arbeitsprogramm des sozialen Dialogs 2003-2005 aufgenommen. Diese Vereinbarung will Bewusstsein und das Verständnis für arbeitsbedingten Stress zu steigern und die Aufmerksamkeit auf erste Anzeichen für Probleme richten.
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