Die Zustimmung zu Mindestlöhnen hat wenige Tage vor der Bundestagswahl einen neuen Höchststand erreicht. Nach einer einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des DGB stimmen 85 Prozent der Befragten für Mindestlöhne, fünf Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die weitaus größte Zunahme der Befürworter wurde unter den FDP-Anhängern mit plus zwölf Prozent auf insgesamt 74 Prozent gemessen. Bei den SPD-Anhängern sei die Zustimmung um zehn auf 93 Prozent gestiegen. Bei den Unionsanhängern habe der Anteil dagegen leicht um zwei Prozent auf 79 Prozent abgenommen. Die meisten Befürworter gab es bei Sympathisanten der Linken (99 Prozent, plus vier) und der Grünen (97 Prozent, plus drei Prozent).
DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki erklärt dazu:
„Die Ergebnisse belegen eindrucksvoll, dass sich die CDU und FDP- Spitzen immer weiter von ihren Parteianhängern entfernen und sogar gegen deren Willen agieren.
Wenn fast 80 Prozent der CDU-Anhänger und rund zwei Drittel der FDP-Wähler für die Einführung von Mindestlöhnen plädieren, muss man Frau Merkel und Herrn Westerwelle mit ihrer Blockadehaltung gegenüber Existenz sichernden Löhnen gefährliche Realitätsferne attestieren. Sie akzeptieren nicht nur Armutslöhne und daraus resultierende Minirenten. Sie nehmen zudem billigend in Kauf, dass die sozialen Sicherungssysteme ausbluten, da der Staat mit HartzIV-Aufstocker-Zahlungen die Dumpinglöhne vieler Arbeitgeber subventioniert.
Deshalb fordert der DGB alle Bürgerinnen und Bürger auf, wählen zu gehen und genau hinzuschauen, welche Parteien ihre berechtigten Anliegen ernst nehmen und umzusetzen bereit sind. Arbeit muss sich für die Arbeitnehmer wirklich wieder lohnen und sie vor allem vor Armut schützen!“