"Wir brauchen keine Anreize, die Arbeit nach Renteneintritt für Arbeitgeber billiger macht. Dadurch sparen nur die Arbeitgeber", sagt DGB-Vorstand Annelie Buntenbach zur so genannten Flexi-Rente. Die Regierung müsse stattdessen dringend Lösungen anbieten, die die Zeit zwischen dem 60. und 65. beziehungsweise 67. Lebensjahr besser absichern.
DGB/Simone M. Neumann
Zur Flexi-Rente sagt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach:
"Wir brauchen keine Anreize, die Arbeit nach Renteneintritt für Arbeitgeber billiger macht. Dadurch sparen nur die Arbeitgeber. Weiterarbeiten nach der Regelaltersgrenze ist auch jetzt schon möglich. Die Verbilligung der Arbeitskraft älterer Menschen ist ein gefährlicher Schritt in die falsche Richtung. Der arbeitende Rentner taugt nicht zum gesellschaftlichen Leitbild. Im Gegenteil: Die Gewerkschaften sind überzeugt, dass die gesetzliche Rente gestärkt werden muss, um einen auskömmlichen Lebensstandard im Alter zu ermöglichen.
Stattdessen muss der Weg aus der Arbeit in die Rente besser und flexibler abgesichert werden. Da stürzen viel zu viele ab, die es nicht mehr schaffen und dann wird auf den letzten Metern noch ihre ganze Lebensleistung entwertet.
Die gesetzliche Rente muss auch für all jene Lösungen anbieten, deren Kräfte am Ende eines langen Erwerbslebens schwinden. Viele Beschäftigte können nicht mehr oder nicht mehr voll arbeiten, sind aber noch so gesund, dass sie keine Erwerbsminderungsrente bekommen. Arbeitslosigkeit ist meistens die Folge. Diese Lücke, in die viele fallen, muss dringend geschlossen werden.
In dieser Frage blieb die Koalitionsarbeitsgruppe 'Flexible Übergänge vom Erwerbsleben in den Ruhestand' aber eine schlüssige Antwort schuldig.
Die Regierung muss dringend Lösungen anbieten, die den Korridor zwischen 60 und 65 beziehungsweise 67 mit Teilrente und den entsprechenden tariflichen Gestaltungsmöglichkeiten, mit neuen Modellen der Altersteilzeit besser absichern. Insbesondere die, deren Gesundheit nicht mehr mitmacht, brauchen Antworten, die sie besser vor Altersarmut schützen."