Laut Medienberichten soll die steigende Zahl Geflüchteter in Deutschland womöglich für Defizite bei den Krankenkassen sorgen. Das sei "so schlicht falsch", erklärt DGB-Vorstand Annelie Buntenbach.
Mehr im Statement von Annelie Buntebach (weiter unten).
DGB/Simone M. Neumann
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach: "Einnahmeausfälle nicht den geflüchteten Menschen in die Schuhe schieben"
Zu Meldungen, nach denen den gesetzlichen Krankenkassen ein hohes Defizit durch Flüchtlinge droht, sagt Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied:
"Dass Menschen, die in Deutschland Schutz vor Krieg und Vertreibung suchen, Defizite der Krankenkassen verursachen, ist so schlicht falsch. Erstens haben Asylbewerber gar nicht den gleichen Anspruch auf Leistungen aus der Krankenversicherung wie die Versicherten. Die Kosten für die Gesundheitsleistungen für die Asylbewerber werden den Kassen vollständig erstattet. Zweitens: Für ALG II-Bezieher überweist der Staat den gesetzlichen Krankenkassen viel zu wenig, nämlich nur etwa die Hälfte der tatsächlich kostendeckenden Beiträge. Allein im vergangenen Jahr gab es dadurch bei den Kassen eine Unterdeckung von etwa 6,7 Milliarden Euro. Der Bundesfinanzminister muss endlich den Steuerzuschuss erhöhen. Die seit Jahren politisch bedingten Einnahmeausfälle dürfen nicht den geflüchteten Menschen in die Schuhe geschoben werden."