Deutscher Gewerkschaftsbund

14.10.2016
Tag der Entgeltgleichheit in Betrieben und Verwaltungen

Ursachen für Lohnlücke in Betrieben und Verwaltungen bekämpfen

Drei Monate arbeiten ohne Lohn? Für viele Frauen in Deutschland ist das leider Realitiät. Denn zurückgerechnet vom Jahresende, arbeiten Frauen ab Oktober quasi unentgeltlich, gemessen am durchschnittlichen Verdienst ihrer männlichen Kollegen. Nach wie vor klafft eine durchschnittliche Entgeltlücke von 21 Prozent zwischen den Geschlechtern. Die Bundesrepublik ist damit eines der Schlusslichter in Europa. Doch diese Ungerechtigkeit nur zu beklagen reicht nicht aus: Es gilt, die Ursachen zu bekämpfen! Und viele Ursachen sind auf betrieblicher Ebene angesiedelt.

Logo Projekt "Was verdient die Frau? Wirtschaftliche Unabhängigkeit!"

was-verdient-die-frau.de

14. Oktober 2016: Tag der Entgeltgleichheit in Betrieben und Verwaltungen

Damit sich etwas ändert haben die DGB-Gewerkschaften den „Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit“ ausgerufen. Dieser Aktionstag wird dazu genutzt, das Thema Entgelt(un)gleichheit im Betrieb auf die Tagesordnung zu setzen, zu diskutieren und betriebliche Initiativen zu starten.

Hannack: Engeltungleichheit ist ein Skandal

„Dass Frauen weniger Lohn bekommen als ihre männlichen Kollegen, und zwar im Schnitt fast ein Viertel, - das ist schlichtweg ein Skandal. Zumal die Lohnlücke sich auch langfristig auf die eigenständige Existenzsicherung von Frauen auswirkt. Zwei Drittel aller erwerbstätigen Frauen verdienen nicht genug, um langfristig finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Deshalb brauchen wir nicht nur gesetzliche Regelungen. Auch in den Betrieben muss das Thema auf die Tagesordnung“, sagt Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende. „Mit unserem Projekt ,Was verdient die Frau? Wirtschaftliche Unabhängigkeit!‘ wollen wir genau das erreichen.“

DGB-Vize hannack zum Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit

Für Interessenvertretungen bietet das Projekt eine Toolbox mit vielen Handlungshilfen, damit Personal- und Betriebsräte kompetent Auskunft geben können, wenn es um Fragen zum Erwerbsleben und der eigenständigen Existenzsicherung von Frauen geht. Weitere Online-Beratungsangebote werden folgen.

Das Kooperationsprojekt von Deutschem Gewerkschaftsbund und dem Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend will einen Beitrag leisten, um die geschlechtsspezifische Entgeltlücke zu schließen und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen durch geschlechtergerechte Entgeltpraxis zu fördern. Es richtet sich sowohl an politische, gewerkschaftliche und betriebliche Akteur_innen als auch an junge Frauen und geht bereits in die zweite Phase, die bis September 2018 andauern wird.

Manuela Schwesig zum Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit


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