Deutscher Gewerkschaftsbund

21.09.2015
Rede

Hoffmann auf ver.di-Bundeskongress: Wert von Arbeit anerkennen

Sozial- und Erziehungsberufe müssen anständige Löhne bekommen, forderte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann zur Eröffnung des 4. ver.di-Bundeskongresses am 20. September 2015 in Leipzig mit Blick auf die laufende Tarifrunde. Es gehe dabei um die grundsätzliche Frage der Anerkennung des Wertes von Arbeit.

 

DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann

DGB/Simone M. Neumann

Auseinandersetzung um Wert von Arbeit führen

Der "Kita-Streik" sei deshalb "weit mehr als nur eine tarifliche Auseinandersetzung", so der DGB-Vorsitzende. "Die Auseinandersetzung um den Wert von Arbeit in einer der reichsten Volkswirtschaften müssen und werden wir mit allen acht Gewerkschaften unter dem Dach des Deutschen Gewerkschaftsbundes gemeinsam führen", erklärte Hoffmann.

Zur Debatte um den Wert der Arbeit gehöre auch, dass die Gewerkschaften darauf achten würden, dass "nicht so etwas wie ein neues digitales Prekariat aus Cloud-, Click- und Crowdworkern entsteht".

Tarifflucht und "OT-Mitgliedschaften" beenden

Stichwort: OT-Mitgliedschaft

So genannte OT-Mitgliedschaften sind "Mitgliedschaften ohne Tarifbindung", die viele Arbeitgeberverbände ihren Mitgliedsunternehmen und -betrieben anbieten. Mit einer OT-Mitgliedschaft sollen Unternehmen zwar von den sonstigen Services eines Arbeitgeberverbandes profitieren, sich aber nicht an die vom Verband abgeschlossenen Tarifverträge halten müssen. Der DGB lehnt OT-Mitgliedschaften ab. Fürs Handwerk gibt es erste Urteile, dass OT-Mitgliedschaften nicht mit der gesetzlichen Handwerksordnung vereinbar sind.

"Es muss endlich Schluss sein mit der gezielten Unterwanderung von Tarifbindung, wie sie mit den OT-Mitgliedschaften in viel zu vielen Arbeitgeberverbänden in den letzten Jahren betrieben wird", forderte Hoffmann auf dem Kongress.

Kritik an Hessen

Was für die Privatwirtschaft gelte, müsse aber auch für den öffentlichen Dienst gelten.

"Deshalb finde ich es ein Unding, wenn im Fall Hessen die Flucht aus der Tarifbindung seit 2004 offizielle Politik der Landesregierung ist."



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