Faire Arbeitsbedingungen, eine gerechte Verteilung der Lasten und gute Bildungschancen für alle: Zum Welttag der Sozialen Gerechtigkeit appelliert der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann an Politik und Wirtschaft, sich nicht aus der Verantwortung zu stehlen. "Soziale Gerechtigkeit braucht Gestaltungswillen - und Arbeitgeber, die keine Tarifflucht begehen."
DGB/Christoph Michaelis
Der 20. Februar 2017 ist Welttag der Sozialen Gerechtigkeit. Anlässlich des Welttags sagte Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes:
„Soziale Gerechtigkeit hat viele Gesichter. Sozial gerecht ist, wenn sich Arbeitgeber und Beschäftigte die Kosten für die Krankenkasse teilen, und nicht die Beschäftigten im Jahr und Schnitt 400 Euro mehr zahlen müssen. Sozial gerecht ist auch, wenn nach Dekaden harter Arbeit eine anständige Rente steht, und Steuern entsprechend der Leistungsfähigkeit gezahlt werden. Und sozial gerecht ist, wenn der Staat in der Lage ist, seine Aufgaben gut zu erfüllen und also Eltern keine Schulen renovieren müssen, Kinder Bildungschancen in gut ausgestatteten Kitas und Schulen erhalten und Familien bezahlbare Wohnungen finden. Soziale Gerechtigkeit braucht politischen Gestaltungswillen, in der Steuerpolitik, in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik und in der Bildungspolitik. Sie braucht auch sozial verantwortliche Arbeitgeber, die keine Tarifflucht begehen.“