Deutscher Gewerkschaftsbund

Der Internationale Tag der Familie soll weltweit die öffentliche Unterstützung für Familien stärken und ihre Rolle in der Gesellschaft hervorheben. Der DGB engagiert sich vor Ort in den "Lokalen Bündnissen für Familien". Der Dachverband und seine Mitgliedsgewerkschaften wollen damit mehr Zeitsouveränität für berufstätige Eltern erreichen.

Der Anruf aus der Kita oder der Schule kommt immer unerwartet und in der denkbar ungünstigsten Situation – für Arbeitgeber ebenso wie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Weil die Erkrankung von Kindern oder der akute Notfall, der andere Familienangehörige betrifft, in dem Augenblick wichtiger ist als Produktionsprozesse und Workflow, muss es in Unternehmen zur Selbstverständlichkeit werden, dass  Beschäftigte kurzfristig ihren Arbeitsplatz verlassen können. In diesen Momenten steht die Fürsorge für andere im Vordergrund.

Oft geraten berufstätige Eltern aber auch in Zeitkonflikte, weil die Kita schließt, wenn das Nachmittags-Meeting noch läuft oder die Großeltern in den Schulferien nicht einspringen können, um auf die Kinder aufzupassen. Zum Internationalen Tag der Familie machen bundesweit 670 lokale Bündnisse unter dem Motto „Die Familienexperten – Kinderbetreuung nach Maß“ auf diese Arbeit aufmerksam. Es sind Netzwerke von Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft.

Familie gemeinsam leben

„Mit ihrem Engagement in den Lokalen Bündnissen für Familie vor Ort wollen DGB und Gewerkschaften ganz gezielt und pragmatisch auf mehr Zeitsouveränität für berufstätige Eltern hinarbeiten“, sagt DGB-Vize Ingrid Sehrbrock. „Darüber hinaus muss die Politik die institutionellen Rahmenbedingungen so gestalten, dass Erwerbs- und gesellschaftlich notwendige Fürsorgearbeit auch zwischen den Geschlechtern besser verteilt werden kann.“ Jeder und jede müsse in die Lage versetzt werden, die eigene Existenz zu sichern und dennoch Familie „gemeinsam zu leben“, betonte Sehrbrock. Ein Anliegen, auf das der DGB auch beim Demografiegipfel der Bundesregierung hingewiesen hat.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund und seine Mitgliedsgewerkschaften sind in 120 Lokalen Bündnissen für Familie überall in Deutschland vertreten. Sie setzen sich vor Ort für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Ihr Ziel ist, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien verbessern. Zum Beispiel in Hanau: Dort arbeitet der DGB von Anfang an im Bündnis mit, ist im Beirat und in der Lenkungsgruppe aktiv. Er hilft, Unternehmen in die Bündnisarbeit einzubeziehen und informiert die Betriebsräte. Darüber hinaus steuert er Programmpunkte bei, die Kinder im Rahmen der Ferienbetreuung in Anspruch nehmen können. Im Jahr 2008 haben die DGB-Region Südosthessen, die Stadt Hanau und die lHK eine Erklärung zum familienfreundlichen Handeln unterzeichnet.

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